Juli-Kalenderbild: Schwarznasenimpala

Impalas kennen viele aus Zoos. Dort sind sie eine häufiger gezeigte Art, allerdings handelt es sich dabei um die Gewöhnlichen Impalas, auch Schwarzfersenimpalas genannt. Die Gattung der Impalas besteht allerdings aus zwei Arten – einmal die sehr häufigen Schwarzfersenimpalas und die sehr seltenen Schwarznasenimpalas. Letztere leben fast ausschließlich noch in Namibia, vielleicht gibt es noch wenige Tiere in Angola. Etwa die Hälfte der 3.000 Exemplare kommt dabei im Etosha Nationalpark vor, wo auch dieses Foto entstand. In den 70ern wurden etwa 250 Tiere nach Etosha übergesiedelt, weil man sie dort besser schützen konnte. Alle Impalas leben in der Nähe von Wasserquellen.

Unschwer zu erraten ist das Hauptunterscheidungsmerkmal die schwarze Färbung im Gesicht. Abgesehen von diesem offensichtlichen Detail sind die Schwarznasenimpalas etwas dunkler, größer und schwerer. Eine dunkle Stelle an der Ferse hat auch diese Impalaart, also nicht nur die Schwesterart, bei der sie namensgebend ist. Gemein haben beide auch eine Fellzeichnung im Stil eines „M“ am Hinterteil. Bei einer Länge von etwa 1,40 m wiegen Männchen bei 63 Kilo, die Weibchen bringen etwa 50 kg auf die Waage. Abgesehen von dem Größen und Gewichtsunterschied ist der Geschlechtsdimorphismus deutlich sichtbar, denn nur die Männchen tragen Hörner.

Schwarznasenimpalas leben in kleinen Familienverbänden von bis zu 15 Tieren. Dominante Männchen leben territorial, während Weibchen mit ihrem Nachwuchs eine Herde bilden. Weiblicher Nachwuchs wird mit einem Jahr geschlechtsreif, männlicher Nachwuchs braucht ein halbes Jahr länger. Der Nachwuchs wird vom Weibchen abseits der Herde im Gebüsch abgelegt.

Impalas sind bekannt für ihre Sprungkraft. Auf der Flucht streuen sie Prellsprünge ein, die 9 Meter lang und 2,5 Meter hoch sein können. Wenn sie gejagt werden, laufen sie im Gegensatz zu anderen Antilopen ins dichte Buschland und nicht in die offene Savanne. Durch ihre Sprungkraft können sie dort auch mal einen ganzen Busch überspringen.

 

ARTENPROFIL SCHWARZNASENIMPALA
Art: Schwarznasenimpala
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Aepyceros petersi
Vorkommen: Namibia, evtl. Angola
IUCN Status: Gefährdet

 

Nachwuchs: Meist 1 Jungtier nach ca. 6 Monaten Tragzeit im Dezember/Januar
Ernährung: Gräser, Blätter, Pflanzen, Früchte
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Leoparden, Afrik.Wildhunde, Tüpfelhäynen, Pythons, Krokodile

max. 15 Jahre

Juni-Kalenderbild: Smith-Buschhörnchen

Smith-Buschhörnchen – auch Gelbfußbuschhörnchen oder Gemeine Buschhörnchen genannt – kommen vom südlichen Afrika bis nach Ostafrika vor. Es sind relativ unspektakuläre Tiere aus der Gattung der Afrikanischen Buschhörnchen, ca. 35 cm groß und um die 200 Gramm schwer. Wie auch europäische Hörnchen sind sie sehr munter und aktiv. Als tagaktive Art verstecken sie sich nachts in einer Baumhöhle. Der Nachwuchs bleibt bei seinen Eltern bis sie beim Eintreten der Geschlechtsreife im Alter zwischen sechs und neun Monaten zuhause rausgeschmissen werden.

 

Das gezeigte Bild fällt im Kalender aufgrund der intensiven Farben auf. Ein so kräftiges Farbbild ist für das trockene Namibia sehr ungewöhnlich und war auch nur möglich, weil sich diese Szene direkt vor der Lobby einer bewässerten Lodge abgespielt hat.

 

ARTENPROFIL SMITH-BUSCHHÖRNCHEN
Art: Smith-Buschhörnchen
Unterart: n. bek.
Wissenschaftl. Name: Paraxerus cepapi
Vorkommen: Angola, Botswana, Kongo, Malawi, Mosambik, Namibia, Südafrika, Tansania, Sambia, Simbabwe
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: 1-3 Jungtiere, 1x jährlich,
Ernährung: Pflanzen, Sämereien, Insekten
Feinde:

Lebenserwartung:

Greifvögel, Schlangen, Mangusten

bis 8 Jahre

Mai-Kalenderbild: Weißschwanzgnu

Zunächst muss man das Geheimnis lüften wie überhaupt ein Weißschwanzgnu in einen Namibia-Kalender kommt. Weißschwanzgnus sind die am südlichsten vorkommenden Gnus, beheimatet in Südafrika. Ende des 19. Jahrhunderts war die Art durch exzessive Jagd nahezu ausgestorben, lediglich auf zwei Farmen befanden sich noch Exemplare. Die Gnus haben sich dennoch erholt und der Bestand stieg stetig bis er vor 50 Jahren wieder auf nur noch 3.000 in Südafrika lebende Tiere abgesackt war. Man begann wieder mit stärkeren Schutzmaßnahmen, die es möglich machten, die Art auch wieder in Lesotho und Swasiland einzuführen, wo sie einst gelebt haben. In Namibia kamen sie eigentlich nie vor, wurden dort aber später importiert. Dies auch auf das etwa 100 km² große Gelände des Kuzikus Wildlife Reserves, wo dieses Kalenderbild entstand. Tatsächlich leben heute etwa wieder 20.000 Weißschwanzgnus, von denen etwa ein Drittel außerhalb ihres natürlichen Vorkommens in Namibia existiert. In der Tat gibt es diese Art nicht mehr komplett freilebend, sondern alle nur in Tierreservaten oder von solchen abstammend.

Zwischen den männlichen und weiblichen Weißschwanzgnus gibt es keine signifikanten Unterschiede. Die Männchen sind etwas größer und schwerer und haben kräftigere Hörner – was man aber nur im direkten Vergleich sehen kann zumal beide Geschlechter eine Länge von 2 Metern bei einem Gewicht von um die 150 Kilogramm erreichen können. Weibchen bringen nach etwa 250 Tagen Tragzeit im November/Dezember ein Junges zur Welt. Der Nachwuchs bleibt bei der Mutter bis sie ein neues Baby gebärt. Die Weibchen leben mit ihrem Nachwuchs in größeren Herden von bis zu 50 Tieren, die Jungs schließen sich Junggesellengruppen an, ehe sie später als Einzeltiere Territorien besetzen. Die Geschlechtsreife erreicht der Nachwuchs mit anderthalb Jahren beim weiblichen Geschlecht, die Bullen mit drei Jahren.

Als Nahrung dient den Weißschwanzgnus fast ausschließlich Gras. Blätter oder Knospen sind eher eine Ausweichnahrung. Wichtig für sie ist eine Trinkquelle in der Nähe. Wie man Weißschwanzgnus von den anderen vier Gnuarten unterscheidet, verrät schon der Name: alle anderen Gnuarten verfügen über einen schwarzen Schwanz.

 

ARTENPROFIL WEISSSCHWANZGNU
Art: Weißschwanzgnu
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Connochaetes gnou
Vorkommen: Südafrika. Eingeführt in Lesotho, Swasiland und Namibia
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: 1 Jungtiere nach ca. 8.5 Monaten Tragzeit
Ernährung: Gräser, Laub
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Tüpfelhyänen, Afrik. Wildhunde, Leoparden, Geparden, Krokodile

ca 20 Jahre

April-Kalenderbild: Fuchsmanguste

Der Namensursprung dieser Mangusten lässt sich leicht erahnen, erstaunlich ähnlich sehen sie einem Rotfuchs sowohl von Farbgebung wie auch von Körpergestalt. Mit Schwanz gemessen sind die Fuchsmangusten etwa einen halben Meter lang und ein halbes Kilo schwer.

 

Die tagaktiven Fuchsmangusten freuen sich über die Arbeit anderer Tiere, denn sie legen selten eigene Bauten an. Lieber nutzen sie das Untergrundsystem von Hörnchen und Springhasen, oft bilden sie sogar eine WG mit Erdmännchen oder mit Borstenhörnchen.

 

Trotz ihres attraktiven Aussehens sind Fuchsmangusten keine gern gesehene Art, denn sie sind Überträger von Tollwut. Während die meisten Tiere binnen Wochen nach einer Infektion versterben, können Fuchsmangusten die Krankheit jahrelang asymptomatisch in sich tragen, aber andere dennoch infizieren.

 

Ihre Sozialstruktur ist vergleichbar mit der von Erdmännchen. Ein Alphapaar pflanzt sich fort, dahinter leben Nachwuchs und Verwandte in strenger Hierarchie. Bis zu 20 Tiere umfasst eine Kolonie im Normalfall.

 

ARTENPROFIL FUCHSMANGUSTE
Art: Fuchsmanguste
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Cynictis penicillata
Vorkommen: Angola, Namibia, Südafrika, Botswana, Simbabwe
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: 1-3 Jungtiere nach zwei Monaten Tragzeit; 2x jährlich
Ernährung: Hauptsächlich Insekten, auch Nagetiere, Vögel, Eier
Feinde:

Lebenserwartung:

Greifvögel, Schakale, Schlangen

ca 10 Jahre

März-Bild: Sambesi-Großkudu

Bei den Großkudus kann man gut die Probleme der konkreten wissenschaftlichen Einordnung erkennen. Noch vor 20 Jahren hätte man gesagt, dass es eine Art Großkudu gibt, die sich aus vier Unterarten zusammensetzt. Dies gilt heute nicht mehr, es sind die früheren Unterarten in den Rang von Arten hochgestuft worden. Umstritten ist dabei, ob es sich um den Kap-Großkudu und den Sambesi-Großkudu um zwei unterschiedliche Arten handelt oder ob es nicht doch dieselbe Art ist. Auf diese Unterscheidung bin ich beim Kalender hereingefallen, auf dem Kalenderbild wird die Art als Kap-Großkudu bezeichnet – wenn es zwei unterschiedliche Arten sein sollten, handelt es sich bei den Tieren in Namibia um Sambesi-Großkudus. In Zoos wird man übrigens auch heute noch die pauschale Einteilung als Großkudu oder Großer Kudu finden – vermutlich auch deswegen, weil in der Vergangenheit nicht unterschieden und entsprechend auch durcheinander gezüchtet wurde.

 

Beide Geschlechter – auf dem Kalenderbild sind die Geschlechtsunterschiede deutlich zu erkennen – können eine Länge von fast 2,50 m erreichen. Während die mit auffälligen spiralförmigen Hörnern ausgestatteten Böcke ein Gewicht von über 300 kg auf die Waage bringen, sind die hornlosen Weibchen mit einem Gewicht von um die 200 kg viel leichter. Junge Böcke bekommen zunächst seitlich wachsende Hörner, bei denen es etwa zwei Jahre dauert bis die erste Windung ausgeprägt ist.

 

Die Weibchen bringen nach neunmonatiger Tragzeit ein Jungtier zur Welt. Dies geschieht normalerweise zwischen Januar und April. Mütter separieren sich vor der Geburt von der Herde und legen ihren Nachwuchs im Gebüsch ab, ehe es nach etwa zwei Wochen erstmals zur Herde kommt. Nach etwa zwei Jahren werden die Böcke geschlechtsreif, die Weibchen nach ungefähr anderthalb Jahren. Die Tiere leben in kleinen gleichgeschlechtlichen Gruppen, Böcke teilweise auch solitär.

 

Mit ihren großen Ohren können Großkudus sehr gut hören, und fliehen nach Möglichkeit rechtzeitig. Sie können hervorragend springen – bis zu 2,5 Meter hoch –  haben bei der Flucht aber die schlechte Angewohnheit, dass sie sich nach einer Weile umdrehen und sich eine Übersicht verschaffen wollen, was in ihrem Rücken passiert ist – dies kann tödlich sein. Als Lebensraum bevorzugen sie buschiges Land, aber weder reine Wälder noch offene Savannen. Mit ihrem beigefarbenen Fell und den 8-11 vertikalen weißen Streifen auf den Flanken sind sie dort gut getarnt.

 

 

ARTENPROFIL SAMBESI-GROSSKUDU
Art: Sambesi-Grosskudu
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Tragelaphus strepsiceros zambeziensis
Vorkommen: Tansania, Kongo, Malawi, Mosambik, Sambia, Angola, Namibia, Botswana, Simbabwe, Swasiland, Südafrika
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: 1 Jungtier nach 9 Monaten Tragzeit
Ernährung: Blätter und Gräser
Feinde:

Lebenserwartung:

Tüpfelhyänen, Afrik. Wildhunde, Leoparden, Geparden

Weibchen etwa 15 Jahre, Böcke unter 10 Jahren

 

„Wildlife of Namibia 2022“ spielt über 1500 Euro für den Artenschutz ein

Im Februar ist die Kalenderaktion natürlich mittlerweile abgeschlossen. Teil 1 des Gewinns aus den Kalenderverkäufen von „Wildife of Namibia 2022“ geht an den Cheetah Conservation Fund. In diesem Jahr beträgt die Summe 513,22 Euro.

Der Cheetah Conservation Fund mit Sitz in Namibia kümmert sich auf vielfältige Weise um den Schutz der Geparden. Sei es, dass Herdenhunde gezüchtet werden, um das Vieh der Farmer zu schützen und die Akzeptanz von Geparden zu erhöhen, die Schaffung von Lebensräumen für die Tiere, Bildung und Forschung, oder der Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel – das Geld ist dort bestens aufgehoben.

 

Natürlich hat auch die zweite Organisation, Rettet den Drill, inzwischen ihr Geld aus dem Kalenderverkauf erhalten. Da der Gewinn aus dem Kalenderprojekt immer geteilt wird, sind es auch hier 513,22 Euro.Dadurch ergibt sich, dass mit dem Kalender ein Gewinn von 1026,44 Euro erzielt wurde. Dieses Jahr gab es erstmals noch eine Sonderaktion, dessen Ergebnis in den nächsten Tagen bekanntgegeben wird.

Rettet den Drill unterstützt mit den Einnahmen die Schutzprojekte von Pandrillus in Nigeria sowie das Limbe Wildlife Center in Kamerun. Hier wird sich um die stark gefährdeten Drills gekümmert, die meist ihre Mütter verloren haben wegen der Jagd nach Bushmeat und weil der Nachwuchs dann in der Folge illegal als Haustier gehalten und konfisziert wurde. Etwa 3.000 Drills leben noch in Kamerun, Nigeria und auf Bioko.

Ein Dankeschön für die Zusammenarbeit bei dem Gepardenprojekt geht an die Aktionsgemeinschaft Artenschutz, sowie für den Verkauf der Kalender an Gütersloh Marketing und die Konditorei Süßes Handwerk in Gütersloh.

 

Drills im Bioparc Valencia

 

Erstmals waren bei „Wildlife of Namibia 2022“ nicht nur Kalender, sondern auch vom Süßen Handwerk in Gütersloh gestiftete und mit Drill-Logo verzierte Pralinen zugunsten von Rettet den Drill zu erwerben. Auch dank großartiger Unterstützung und dem Verkauf durch Nadine Wack im Zoo Saarbrücken konnte hier nochmal ein toller zusätzlicher Spendenbetrag von 480,30 Euro generiert werden.

Insgesamt sind durch „Wildlife of Namibia 2022“ damit exakt 1506,74 Euro für den Artenschutz zusammengekommen – neuer Bestwert für eine Jahreskampagne.

 

Drill im Zoo Osnabrück

Februar-Bild: Bärenpaviane

Der auch Tschakma genannte Bärenpavian kommt im südlichen Afrika vor. Dort bewohnt er eher offene Savannen und felsige Gebiete als Wälder, wo man eher Affen vermutet. Gepaart damit, dass er als Allesfresser gut über die Runden kommt, kann man ihn auch in der Nähe von menschlichem Leben antreffen – so wie hier auf diesem Bild am Rande einer Hauptstraße. In der Tat waren die Tschakmas die ersten Tiere, die ich auf meiner Namibia-Reise unweit des Flughafens bei Windhoek zu Gesicht bekommen habe.

Wie andere Paviane sind auch die Bärenpaviane eher in größeren Haremsgruppen anzutreffen. In diesen Gruppen leben mehrere Männchen, allerdings sind sowohl die Männer- wie auch die Weibchen strengen Hierarchien unterworfen, die extrem hart durchgesetzt werden. Die Männchen verfügen über sehr große Eckzähne, die auch ihrem Hauptfeind – dem Leoparden – die Jagd nicht zum einfachen Vergnügen machen.

Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von einem halben Jahr meist ein Baby zur Welt, seltener auch Zwillinge. Bis zu einem Jahr wird der Nachwuchs gesäugt. Weibchen werden mit etwa drei Jahren, Männchen mit fünf Jahren geschlechtsreif. Zu dieser Zeit verlässt der männliche Nachwuchs die Geburtsgruppe und schließt sich einer anderen Gruppe an. Nach einer Geburt dauert es meist zwei Jahre bis ein Tier wieder gebären kann.

Den Namen Bärenpavian haben die Tiere aufgrund ihrer langen unbehaarten Schnauze erhalten, der an Bären oder auch an manche Hunderasse erinnert. Derart positive Assoziationen hat die Lokalbevölkerung eher nicht wenn sie an die Art denkt. Auch wenn Tschakmas omnivor sind, gelten Früchte als ihre bevorzugte Speise – von daher haben Obstfarmer naturgemäß etwas gegen sie einzuwenden. Menschen werden eigentlich von den Affen gemieden, allerdings kann man sie doch in ihrer Nähe häufiger sehen, da sie als Allesfresser eben auch gut vom Müll der Menschen leben können.

 

ARTENPROFIL BÄRENPAVIAN/TSCHAKMA
Art: Bärenpavian
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Papio ursinus
Vorkommen: Angola, Namibia, Südafrika, Botswana, Mosambik, Sambia
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: Meist 1 Baby nach einem halben Jahr Tragzeit
Ernährung: Allesfresser
Feinde:

 

Lebenserwartung:

Leoparden, Wildhunde, seltener Löwen, Hyänen, Krokodile oder Pythons; Jungtiere können Greifvögeln zum Opfer fallen

In der Wildnis eher 20-30 Jahre, in zoologischen Einrichtungen bis 45 Jahre

 

 

Januar-Bild: Hartmann-Bergzebra

Zebras kamen im Charity-Kalender in der Vergangenheit schon vor, aber bislang immer nur die Variante des Steppenzebras. Wie seinerzeit schon ausgeführt gibt es grundsätzlich drei Zebraarten mit den Grevy-Zebra, Bergzebras und den Steppenzebras. Von den Bergzebras existieren zwei Unterarten mit den Kap-Bergzebras und dem auf dem Bild gezeigten Hartmann-Bergzebra.

 

Vom Steppenzebra unterscheiden sich die Bergzebras dadurch, dass sie wenn überhaupt nur im hinteren Bereich über Schattenstreifen verfügen, dazu verlaufen die Streifen nicht unter dem Bauch, der komplett weiß bleibt. Zudem sind Bergzebras kleiner und am Rücken verlaufen die Streifen enger als bei den Steppenzebras (nicht aber im Vergleich zu den sehr eng gestreiften Grevy-Zebras), während am Hinterbein die Streifen deutlich größere Abstände aufweisen.

 

Bergzebras leben in deutlich kleineren Herden als ihre Pendants aus der Steppe. Wenn der Nachwuchs ausgewachsen ist, verlässt er unabhängig vom Geschlecht die Herde. Hengste formen zunächst eine Junggesellengruppe, während Stuten sich entweder einer bestehenden Herde anschließen oder mit einem Hengst aus einer Junggesellengruppe eine Herde neu aufbauen. Stuten sind mit zwei Jahren geschlechtsreif, was bei den Hengsten ein bis zwei Jahren länger dauert. Bis ein Männchen sich jedoch fortpflanzen kann, wird es noch deutlich länger dauern. Vor einem Alter von sieben Jahren wird ein Junghengst keine Chance haben einen älteren Widersacher von seiner Herde zu trennen.

 

Wie es der Name schon sagt, leben Bergzebras in hügeligeren Lagen, wo sie ausreichend Futter finden können. Ihr Bestand wurde um die Jahrtausendwende auf 25.000 Tiere geschätzt. Die größte Gefahr geht von der legalen Jagd aus, denn deren Zebrahäute werden kommerziell gehandelt. Etwa 2.000 bis 3.000 Tiere werden dafür pro Jahr entnommen, was oberhalb der Geburtenrate liegt und damit auf Sicht zum Problem für den Bestand wird.

 

 

ARTENPROFIL HARTMANN-BERGZEBRA
Art: Bergzebra
Unterart: Hartmann-Berzgebra
Wissenschaftl. Name: Equus zebra hartmannae
Vorkommen: Namibia, evtl. Angola
IUCN Status: Gefährdet

 

Nachwuchs: Ein Jungtier nach einem Jahr Tragzeit
Ernährung: Hauptsächlich Gräser
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Hyänen, Leoparden, Geparden

Etwa 20 Jahre

 

Kalender-Bild Dezember: Afrikanischer Leopard

 

ARTENPROFIL AFRIKANISCHER LEOPARD
Art: Leopard
Unterart: Afrikanischer Leopard
Wissenschaftl. Name: Panthera pardus pardus
Vorkommen: Fast alle Länder Afrikas südlich der Sahara
IUCN Status: Stark gefährdet

 

Nachwuchs: 1-3 Junge nach 3-3,5 Monaten Tragzeit
Ernährung: Fleisch – von Insekten bis zu großen Antilopen
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Hyänen, Wildhunde

Etwa 12 Jahre

 

Bereits im August-Bild des Namibia-Kalenders 2018 wurde über den Afrikanischen Leoparden berichtet. Damals schrieb ich, dass die Sichtung eines Leoparden als großes Glück gilt (https://charity-kalender.de/de/namibia-kalender-august-bild-afrikanischer-leopard). Diese Art scheint mir zu liegen, denn auch in Kenia sah ich sie und das gleich zweimal. Übrigens ganz im Gegensatz zu Geparden oder Wildhunden, von denen ich bedauerlicherweise noch keinen einzigen wildlebenden zu Gesicht bekommen habe. Dennoch sind Leoparden-Sichtungen etwas Besonderes, an deren Situationen ich mich gut erinnern kann.

 

Die erste Kenia-Sichtung fand am zweiten Ausflugstag meiner Reise statt. Es ging mit einem lokalen Guide von der Sandai Farm aus in den Aberdare Nationalpark. Der ganze Tag war malerisch schön in den grünen Bergen, über 1000 Höhenmeter stiegen wir mit dem alten Landcruiser auf, umgeben von toller Vegetation, atemberaubenden Ausblicken und fantastischen Tiersichtungen. Aber auch dort muss man um 18 Uhr aus dem Park sein und so fuhren wir abwärts Richtung Ausgang. Nach so vielen Eindrücken ist man als Beifahrer müde und manchmal fallen auch die Augen zu. Irgendwann war mir so als ob ein Leopard etwa 150 Meter vor uns die aus zwei Fahrspuren bestehende Straße passiert hätte. Ich fragte den Guide, der dies nicht bemerkt hatte, aber er fuhr langsam auf die Stelle zu – und tatsächlich, im Busch lauerte die Großkatze mit griesgrämigem Blick und entschwand schnell nachdem er entdeckt worden war.

 

Die dritte und letzte Leopardenbegegnung war von den Umständen her eher eine ernüchternde, allerdings brachte sie dieses Kalenderbild zutage. Der Guide, der durch die Masai Mara fuhr, hatte begrenzte Fähigkeiten im Aufspüren von Tieren außer denen, die ohnehin gut sichtbar waren. Für Sichtungen verließ er sich etwas unsportlich auf sein Funkgerät und Kontakt zu anderen Fahrern. Die Strecke hatte er dafür nicht so gut unter Kontrolle, so blieben wir in einem Matschloch stecken. Kein anderes Fahrzeug war weit und breit zu sehen, also packte der Guide eine Machete aus und lief mit Handy und Funkgerät los, um Hilfe zu holen. Als ich draußen stehen blieb kam er zurück und ordnete an, dass ich zurück ins Auto gehe und da bleibe – wohl oder übel musste ich dem widerwillig Folge leisten. Für die nächsten zwei Stunden war eine Familie Warzenschweine alles, was ich an Bewegung sah. Dann kam der Guide zurück, er hatte eine italienische Reisegruppe erreicht, die uns zur Hilfe kam und uns aus dem Loch zog. Unweit von der Stelle parkten schon einige Safariautos um einen Baum – immer ein sicheres Zeichen, dass es etwas Interessantes zu sehen gibt. Im Baum lag der abgebildete Leopard und ruhte sich etwas genervt vom Trubel unter ihm aus. Muss ich erwähnen, dass wir kurze Zeit später wieder in einem Schlammloch feststeckten? Diesmal war Hilfe noch in der Nähe…

Titelcover 2022: der Afrikanische Steppenelefant

 

ARTENPROFIL AFRIKANISCHER STEPPENELEFANT
Art: Afrikanischer Steppenelefant
Unterart: werden heute nicht mehr unterschieden
Wissenschaftl. Name: Loxodonta africana
Vorkommen: Über 30 Länder mit stark unterschiedlichen Bestandszahlen
IUCN Status: Stark gefährdet

 

Nachwuchs: Ein Baby nach 22 Monaten Tragzeit
Ernährung: Gräser, Blätter, Pflanzen, Baumrinden
Feinde:

 

Lebenserwartung:

Adulte Tiere haben keine Feinde. Jungtiere können selten von Löwen, Hyänen oder Krokodilen angegriffen werden

Vermutlich ca 30 Jahre bei Bullen und 50 Jahre bei Kühen. Gelegentlich zu findende Angaben von 60-70 Jahren stellen eher das potentielle Höchstalter einiger weniger Individuen dar

 

Gemeinhin unterscheidet man drei verschiedene Elefantenarten. Zum einen ist es der Asiatische Elefant, während man in Afrika den Waldelefanten und den Steppenelefanten findet. Die IUCN hat erst in jüngster Vergangenheit diese Unterscheidung vorgenommen und den in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas lebenden Waldelefanten als vom Aussterben bedroht eingestuft, während der bekanntere und weiter verbreitete Steppenelefant auf stark gefährdet hochgestuft wurde.

 

Die Situation der Elefanten in Afrika ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Insgesamt schätzt man die Zahl auf 400.000 bis 500.000 ein. Das klingt sehr viel und ist es auch, aber die Anzahl sinkt dramatisch, je nach Quelle spricht man von 10.000 bis 20.000 Verlusten pro Jahr. Mit Abstand die meisten Elefanten leben in Botswana mit 130.000, gefolgt von Simbabwe mit 80.000 und Tansania mit 50.000. Namibia belegt gleichauf mit Sambia bei etwa 22.000 Individuen den fünften Rang. Bei den hohen Zahlen in einigen wenigen Ländern kann man sich ausmalen wie gering die Population in den meisten Nationen ist.

 

Speziell in Namibia ist die Situation sogar positiv, denn die Anzahl ist in den letzten Jahren entgegen dem allgemeinen Trend stark gestiegen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Population in etwa verdreifacht. Im letzten Winter machte die Regierung Namibias von sich reden als sie 170 Elefanten zum Verkauf anbot, weil das Land an die Kapazitätsgrenze und damit zu immer mehr Mensch-Tier-Konflikten kam. Diese Auktion wurde international scharf kritisiert – ein Petition dagegen fand über 100.000 Unterstützer, was wohl ein Grund war, warum nur etwa ein Drittel der Elefanten auch verkauft werden konnte. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass in der Vergangenheit in solchen Fällen Elefanten zum Abschuss freigegeben wurden.

 

Dabei ist die Entwicklung in dem Wüstenstaat schon beinahe eine Überraschung angesichts der dürren Vegetation. Auf der anderen Seite ist Namibia ein großes Land mit wenig Bevölkerung, das den Tieren viel Platz bietet. Von der Fläche her ist Namibia mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur zwei Drittel der Einwohner – allerdings nicht von Deutschland, sondern von Berlin… Nur sind bei der Trockenheit Lebensmittel und Wasser knapp, weswegen die Elefanten auch Interesse an den wenigen landwirtschaftlichen Flächen haben, die die Bewohner selber zum Leben benötigen.

 

Der auf dem Cover zu sehende Elefant hat diese Sorgen allerdings nicht. Er lebt im Etosha Nationalpark, einem umzäunten Areal der Größe Hessens. Hier gibt es einige künstlich angelegte Wasserlöcher, die ganzjährig für ausreichend Nass sorgen. An einer dieser Stellen hat sich auch dieses Tier niedergelassen, wo es trinken und baden kann und sich anschließend im Matsch wieder vor Hitze und Insekten schützt.

November-Bild: Massai-Strauß

Der Afrikanische Strauß ist bekanntermaßen der größte Vogel der Welt. Ihn gibt es in vier Unterarten: dem Nordafrikanischen Rothalsstrauß, dem Südafrikanischen Blauhalsstrauß, dem Somalistrauß (wird teilweise als eigenständige Art angesehen) und dem hier zu sehenden Massai-Strauß, der auch Rothalsstrauß genannt wird. Der Massai-Strauß kommt in Uganda, Kenia und Tansania vor und gilt bislang als nicht gefährdet. Am nächsten verwandt ist die Unterart mit dem Nordafrikanischen Rothalsstrauß, obwohl sich sein Gebiet mit dem des Somalistraußes teilweise überlappt.

 

Massai-Straußen-Hähne können bis zu 2,70 m groß und 145 kg schwer werden. Weibchen sind etwas kleiner, unterscheiden sich aber vornehmlich darin, dass die Männchen schwarze Federn und einen rosaroten Hals besitzen, während die Hennen einen grauen Hals und braune Federn kennzeichnen. Durch ihr Gewicht sind die Strauße nicht in der Lage zu fliegen. Dafür besitzen sie eine ausgeprägte Beinmuskulatur, die sie bis auf eine Geschwindigkeit von 70 kmh beschleunigen lässt.

 

Mit Beginn der Brutzeit ab etwa Mai beginnt der Hals der Hähne rot zu leuchten und sie bilden Territorien, die sie gegen andere Männchen verteidigen. In ihrem Revier bauen sie Nester. Im Juli werden die Weibchen von den Männchen gedeckt, deren Territorium sie gerade passieren. Eine erfahrene Henne legt meist zwei Eier und verlässt das Gelege gelegentlich, was anderen Hennen die Gelegenheit gibt, dass sie Eier dazu legen. Bis zu 18 Hennen legen ihre Eier ins Nest – mehr als die Legehenne ausbrüten kann. Als Konsequenz entfernt sie Eier bis sie auf eine ausbrütbare Menge von etwa 20 kommt.

 

Adulte Strauße haben Löwen als ärgsten Gegner. Viel größerer Gefahr sind schon die Eier ausgesetzt, die begehrte Beute vieler Arten sind. Bis zu 90% des Geleges werden nie ausgebrütet. Massai-Strauße sind nicht gefährdet, ihre Bestandzahl nehmen aber deutlich ab. Die Hauptgefahr liegt in der Verkleinerung des Lebensraums durch menschliche Ansiedlung und im Raub der Eier durch Einheimische wie auch von Touristen. Die Jagd nach dem Fleisch ist nach einer Studie bislang keine Bedrohung für die Art – wohl auch, weil es genügend Zuchtfarmen dieser Art gibt

 

ARTENPROFIL ROTHALSSTRAUSS / MASSAI-STRAUSS
Art: Afrikanischer Strauß
Unterart: Rothalsstrauß/Massai-Strauß
Wissenschaftl. Name: Struhtio camelus massaicus
Vorkommen: Uganda, Kenia und Tansania
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: Einmal jährlich im Oktober/November
Ernährung: Hauptsächlich pflanzlich, seltener Früchte, Sämereien und Eidechsen/INsekten
Feinde:

 

Lebenserwartung:

Für adulte Tiere hauptsächlich Löwen. Für Eier viele Feinde wie Hyänen, Schakale und Greifvögel

Nur zehn Prozent der Tiere erreicht überhaupt den ersten Geburtstag. Tiere, die diese Klippe überstanden haben, können 30-40 Jahre alt werden

 

Pralinen in der „Rettet den Drill“ Version ab sofort wieder erhältlich

Dank einer Zusammenarbeit mit der Konditorei „Süßes Handwerk“ in Gütersloh kann man jetzt auch Artenschutz mit dem Verzehr von leckeren Pralinen verbinden. Mit einer erstmaligen Auflage von 300 Stück sind die Süßwaren mit dem Konterfei eines Drill erhältlich. Entsprechend sind die kompletten Einnahmen dank der großzügigen Spende vom Süßen Handwerk für „Rettet den Drill“ gedacht. Online steht eine 8er Box für 15 Euro inkl. Versand zur Verfügung.

 

Die Erstauflage war schnell ausverkauft. Seit dem 11. November ist die zweite Auflage verfügbar.

 

Die Inhaltsstoffe der Pralinen: Butter, Glycose, Kuvertüre, Kakaomasse, Lebensmittelfarbe, Trockeneiklar, Kakaobutter, Zucker, Olivenöl, Salz, Magermilchpulver, Kartoffelmehl, Wasser, Verdickungsmittel E1422.

 

 

Cheetah Conservation Fund – Bedrohungen für die Geparden

Folgende Hauptgefahren bestehen für Geparden: Mensch-Tier-Konflikt, Verlust von Lebensraum sowie Wilderei und Tierhandel.

 

Mensch-Tier-Konflikt

Geparden sind kein guter Besatz für Wildlife-Reservate. Dort kommen auf begrenztem Raum meist Löwen, Leoparden und Hyänen vor, die zum einen Geparden die Beute streitig machen, zum anderen aber auch die schnellen Jäger töten wenn sie die Chance dazu haben. Vor allem haben Jungtiere hier kaum Chancen aufs Überleben, etwa 90% des Nachwuchses erreicht dort das Erwachsenenalter nicht. Aus diesem Grund leben Geparden meist außerhalb geschützter Gebiete und geraten in Konflikte mit der Farmbevölkerung. Wenn das Vieh der Farmer bedroht ist, schützt der sich und sein Hab und Gut und greift im Zweifel zur Waffe – da der Gepard tagsüber Beute macht, ist er auch leichter zu sehen und zu treffen als die Jäger der Nacht.

 

Um hier zu helfen arbeitet der Cheetah Conservation Fund seit über einem Vierteljahrhundert mit den Farmern um Raubtier-freundliche Viehschutzlösungen zu implementieren. Ähnlich wie hierzulande im Konflikt mit Wölfen werden den Viehhaltern Hütehunde wie der anatolische Schäferhunde und Kangal-Hirtenhunde empfohlen. Die Farmer bekommen Welpen, die mit der Herde aufwachsen und durch ihre imposante Entscheidung und ihr lautes Bellen potentielle Eindringlinge abschrecken. Farmer, die diese Hunde halten, reduzieren ihre Verluste um 80-100%. Diese Maßnahme ist so erfolgreich, dass eine dreijährige Warteliste für die Welpen besteht, für die eine kleine Gebühr gezahlt werden muss.

 

Verlust von Lebensraum

Um leben zu können, benötigen Geparden Land mit geeigneter Beute, Zugang zu Wasser und offener Fläche mit Deckungsmöglichkeiten für die Jagd. Durch den Anstieg der Bevölkerung entstehen immer mehr Siedlung und Farmland, so dass die potentiellen Lebensräume für die Tiere verloren gehen. Im Jahr 2001 entwickelte der CCF mit einer US-Behörde ein ökologisch und ökonomisch hilfreiches Programm. Zuwuchernde Dornbüsche durch fehlende Verwerter wie Giraffen, Elefanten und Spitzmaulnashörner machten das Land sowohl für Menschen, Geparden und deren Beutetiere unnutzbar. Diese Büsche werden entfernt, in der Sonne getrocknet und gehäckselt bevor sie in einem Werk zu einem sogenannten Bushblok gewandelt werden – Holzbriketts zum Anzünden von Feuern. Auch andere Farmer können ihre Dornbüsche vorbeibringen und ihr Land wieder nutzbar machen. Für dieses nachhaltige Bioprodukt hat es bereits mehrere Preise gegeben. Ist das Land frei siedeln sich die Tiere dort von alleine wieder an. Etwa 300 Hektar werden auf dem eigenen Gelände Jahr für Jahr auf diese Weise nutzbar gemacht.

 

Illegaler Handel

Leider werden auch immer noch Tiere gefangen und illegal verkauft, die Golfstaaten sind hierfür ein häufiger Abnehmer. Geparden gelten als Statussymbol, sie sind gewissermaßen die hundeähnlichste Katzenart, die sich gut trainieren lässt. Für den Wildtierhandel eignen sich immer die Tierbabys, für die entweder ihre Mutter erschossen werden muss oder man passt Beutezüge der Mutter ab, bei denen sie ihren Nachwuchs alleine lassen muss. Die Armut der Bevölkerung wird ausgenutzt, dadurch gibt es immer Leute, die für Geld die Arbeit erledigt. Dem setzt der CCF Bildungs- und Aufklärungsarbeit entgegen und hilft der Regierung bei Konfiszierungen und kümmert sich um die Tiere.  Nur etwa jedes sechste gefangene Tier überlebt den Transport bis zum Empfänger.

 

Besonders aktiv ist der CCF in Somaliland, einer autonomen Republik in Äthiopien. Hier ist ein zentraler Punkt für den illegalen Wildtierhandel, weil die Wege in den Nahen Osten kurz sind. Der CCF unterhält hier Auffangstationen für beschlagnahmte Tiere, die an dem Ort meist ihr ganzes Leben verbringen, weil sie in schlechtem Zustand aufgegriffen werden und nicht mehr freigelassen werden können.

 

Cheetah Conservation Fund – Geparden in menschlicher Obhut

In fast allen Ländern ist es verboten Geparden zu fangen und sie privat zu halten. Der Cheetah Conservation Fund sowie andere Organisationen kümmern sich um verletzte sowie verwaiste Tiere mit dem Ziel sie in die Wildnis entlassen zu können. Wichtig dabei ist der Verletzungsgrad – je schwerer die Verletzung ist, desto mehr müssen die Pfleger sich um sie kümmern. Dies bringt die Gefahr der Gewöhnung an den Menschen, was nicht passieren darf wenn sie wieder zurück in die Wildnis kommen sollen.

 

Ungewöhnlich ist, dass der CCF das internationale Zuchtbuch für Geparden führt – normalerweise wird dies bei Zoos geführt. Der Grund dafür ist die Gründerin des CCF, Dr Laurie Marker. Sie arbeitete selbst in einer zoologischen Einrichtung in den USA als sie 1982 das Zuchtbuch für Geparden in den USA begann und dies später auch für Europa und Afrika entwickelte. Der Hintergrund für die Einführung war, dass sie mit einem Team des Smithsonian Institut bei ihrer ersten Reise nach Namibia 1977 feststellte wie dünn die Genetik der Tiere in der Wildnis ist. Auf ihren späteren Stationen nahm sie immer das Zuchtbuch mit – zunächst als sie 1988 selbst zum Smithsonian Institut nach Washington wechselte, und nach Gründung des Cheetah Conservation Fund, dem Umzug nach Namibia und Anerkennung des CCF als gemeinnützige Organisation, übertrug der Weltzooverband WAZA ihr wiederum das Zuchtbuch.

 

Zu einem gewissen Teil profitiert der CCF von den Zoos finanziell, denn die amerikanischen Zoos in der AZA müssen Projekte in der Wildnis unterstützen wenn sie Geparden halten wollen, in Europa ist das noch nicht der Fall.

 

Das Bild wurde aufgenommen im Allwetterzoo Münster.

October Picture: Eastern black-backed jackal

Black-backed jackals exist in two subspecies, an East-African and a Cape version. The canines look a bit like a mixture of fox and wolf. Obviously the dark back gave the name to this jackal species. They are not endangered due to their excellent ability to adapt.

 

Usually jackals are hunting with their family at dusk. In areas without rivals they can also be seen during daytime, near human settlements – where they can perfectly live as well – they are nocturnal. Main food is meat, usually from smaller species up to mid-size antelopes such as impalas, but they also eat plants and berries and can live from human waste. They are effective hunters, but can be lazy if possible and follow lions to eat the leftovers.

 

Black-backed jackals live monogamous with their offspring that leaves the parents at about 2.5 years of age to form an own family. Usually 3-6 puppies are born, about half of them survives. Gestation period is two months, sexual maturity is gained at about the first birthday, the average life expectancy is about 7 years. Main enemies of small jackals are predators and birds of prey, for adults leopards.

 

Oktober-Bild: Ostafrikanischer Schabrackenschakal

Schabrackenschakale gehören zu den Echten Hunden Afrikas. Sie kommen in zwei Unterarten vor, einmal der ostafrikanische und einmal der südafrikanische Schabrackenschakal. Die Tiere sehen so ein wenig aus wie eine Mischung aus Fuchs und Wolf. Kennzeichnend für den Schabrackenschakal ist die dunkle Rückenfärbung. Er gilt als sehr anpassungsfähig und kommt in vielen Gegenden vor, mag allerdings kein zu sehr bewaldetes Gebiet. Durch diese breit gefächerten Eigenschaften gibt es ausreichend Individuen und die Art gilt entsprechend als nicht gefährdet.

Grundsätzlich sind Schakale eher dämmerungsaktiv, leben und jagen im Familienverband. In Gegenden, in denen sie keine Konkurrenz haben, kann man sie auch tagsüber antreffen, in menschlicher Nähe – wo sie auch gut leben können – sind sie fast ausschließlich nachtaktiv. Hauptnahrung ist Fleisch von meist kleineren Arten bis hin zu mittelgroßen Antilopenarten wie Impalas, aber sie nehmen auch pflanzliche Nahrung zu sich und können gut von menschlichen Abfällen leben. Sie sind effektive Jäger, machen es sich aber auch bequem wenn sie können und folgen beispielsweise Löwen für die Resteverwertung.

Schabrackenschakale leben monogam mit ihrem Nachwuchs bis der mit etwas 2,5 Jahren die Eltern verlässt, um auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Wurf besteht meist aus 3-6 Jungtieren, wovon gut die Hälfte überlebt. Tragzeit ist zwei Monate, die Geschlechtsreife setzt mit etwa einem Jahr ein und die durchschnittliche Lebenserwartung ist etwa 7 Jahre. Hauptgegner kleiner Schakale sind neben anderen Raubtieren vor allem Greifvögel, für adulte Tiere Leoparden.

In situ conservation in Nigeria: Interview with Zack Schwennecker

Some kind of firm partnership was established in the previous years between Charity Kalender and Save the Drill. The organization, which plays a big role in funding the conservation work for drills in Nigeria and Cameroon, is supported for the fourth time. Zack Schwennecker, 28, studied zoology at the Michigan State University. After graduating he started to work in Nigeria’s Afi Mountains. He told us how this has happened, what he is doing over there and how he deals with the tough everyday work.

 

Zack, you work for the Drill Ranch in Nigeria since 2015 – how did it happen that an American college graduate ended up living far away from home in Africa?

I have volunteered at Drill Ranch from March 2015-February 2016, October 2016-May 2017, July 2017-May 2018 and then returned in November of 2019 as the Project Manager. I followed in the footsteps of my cousin who volunteered at Drill Ranch on and off for 5 years. I grew up hearing of stories from her at our annual family reunions and that is what inspired me to study Zoology at Michigan State University. When I graduated from Michigan State, I had no plans for my future and not really a whole lot of options. My resume was not impressive. When my cousin floated the idea that I should come and volunteer with her at Drill Ranch it was an easy choice to say yes.

 

Your job title is “Project Manager” – this can pretty much mean everything and nothing. What exactly is your typical range of work?

There is nothing typical about our work and no 2 days are the same. Depending on our staffing situation, I have to do the veterinary work and all of the corresponding recordkeeping with that(600 animals!), accounting, national staff and volunteer management, construction and design, food buying, community/government engagement on conservation issues, legal/immigration for expatriate volunteers, and so on. And this is at 2 different project sites whose needs and operations run quite differently. When staffing is good, most of these areas are covered by either national staff or expatriate volunteers working with national staff. When it is bad, it may be a 14-16 hour day just to get routine work done.

 

When you came to Nigeria, did you expect your life to be like this? What has been the biggest problem for you personally since living there?

I had very little expectations coming to Nigeria, which I think has served me well. I have found that many people who have ambitions and dreams of working in Africa become disappointed with the realities of working here. It is not the glamorous work that can often be portrayed on National Geographic etc.. So I think arriving with very little expectations has allowed me to come in and see Nigeria for what it is and thus avoid some of the disappointment that many have working in such a difficult place.

The biggest challenge personally in the past 2 years my age. Nigeria, and Africa generally puts a lot of emphasis on seniority and being just 28(started volunteering when I was 22) means it is more challenging for me to earn credibility amongst peers and staff. With that being said, having been here 6 years I know a lot about the project, the country, and the issues we face which has helped overshadow my youthfulness a bit.

 

You are working for the Drill Ranch since a couple of years now despite of the difficulties you faced. How do you maintain your motivation / what is your personal drive to keep up your work?

I think anyone working with animals finds their motivation from the animals. When your success can often be so small and your failures often severe, just being able to see the animals thriving in their natural state, albeit in a semi-captive setting, is enough motivation for me to continue fighting for them. When you see an animal come in who has suffered severe trauma, often at the hands of human beings, grow up and forgive the past tragedies, the least any of us can do is go above and beyond what we thought we were capable of to help that animal.

 

Artenschutz in Nigeria: Interview mit Zack Schwennecker

Zwischen dem Charity Kalender und Rettet den Drill hat sich in den letzten Jahren gewissermaßen eine feste Partnerschaft eingespielt. Zum vierten Mal wird der Verein unterstützt, der wiederum die Artenschutzarbeit vor Ort in Nigeria und Kamerun zu einem gewichtigen Teil ermöglicht. Zack Schwennecker, 28, studierte in den USA Zoologie und landete nach seinem Abschluss in Nigerias Afi Mountains in der Drill Ranch. Wie es dazu kam, was er dort macht und wie er den schwierigen Alltag meistert, hat er uns erzählt.

 

Zack, mit Unterbrechungen arbeitest du seit 2015 für die Drill Ranch. Wie ist es gekommen, dass ein Amerikaner nach seinem Studium weit weg von zuhause in Afrika landete?

Ich war dreimal für einige Monate als Freiwilliger in der Drill Ranch und bin im November 2019 als Project Manager zurückgekehrt. Dazu gekommen bin ich durch meine Cousine, die über einen Zeitraum von fünf Jahren immer mal wieder als Volunteer dort tätig war. Auf unseren jährlichen Familientreffen habe ich ihre Geschichten gehört und das hat mich dazu bewogen Zoologie an der Michigan State University zu studieren. Ich hatte mich noch nicht festgelegt, was meine Zukunft angeht, und als meine Cousine vorschlug, dass ich mit ihr auf die Drill Ranch komme, war es ein Leichtes „ja“ zu sagen.

 

Deine Berufsbezeichnung ist “Projektmanager” – das kann so ziemlich alles und nichts bedeuten. Was genau umfasst deine Arbeit?

Es gibt nichts, was man als typischen Arbeitsablauf bezeichnen kann, kein Tag gleicht dem anderen. Abhängig von unseren verfügbaren Arbeitskräften nehme ich die tiermedizinische Betreuung vor inklusive der damit verbundenen Papierarbeit – von 600 Tieren! Dazu Buchhaltung, Management der einheimischen Arbeiter und der Volunteers, Bauplanung, Futterbeschaffung, gemeinnütziges Engagement und Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Artenschutzaspekte, Aufenthaltstitel für ausländische Mitarbeiter, und so weiter. All dies für zwei unterschiedlichen Projektorte, deren Bedarfe und Abläufe sehr unterschiedlich funktionieren. Wenn die Posten gut besetzt sind, dann werden die meisten dieser Bereich von einheimischen Arbeitern oder Volunteers erledigt, aber wenn die Situation bei den Mitarbeitern schlecht ist, kann es ein 14-16-stündiger Arbeitstag werden, um alles zu schaffen.

 

Als du nach Nigeria kamst, hattest du die Situation so erwartet?

Ich hatte sehr niedrige Erwartungen als ich nach Nigeria gekommen bin, was eine gute Einstellung für mich war. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen, die mit hohen Ambitionen und Träumen vom Leben und Arbeiten nach Afrika gekommen sind, enttäuscht wurden von der Realität. Es ist nicht die glamouröse Arbeit wie sie bei National Geographic und ähnlichen Formaten dargestellt wird. Mit den niedrigen Erwartungen konnte ich Nigeria akzeptieren so wie es ist und konnte Enttäuschungen vermeiden, die manch einer erleidet wenn er in so einem schwierigen Umfeld arbeitet.

 

Was war für dich das größte Problem seit du dort lebst?

Die größte Herausforderung in den letzten beiden Jahren ist mein Alter. Nigeria, und Afrika allgemein, setzen viel Bedeutung auf das Alter. Ich bin erst 28, was es für mich schwierig gemacht hat Glaubwürdigkeit bei Kollegen und Mitarbeitern zu erlangen. Mittlerweile bin ich sechs Jahre hier, weiß eine Menge über das Projekt, das Land und die Probleme, mit denen wir zu kämpfen habe, was mir geholfen hat mein Alter etwas zu kompensieren.

 

Trotz all der Schwierigkeiten, die du überwinden musstest, arbeitest du jetzt seit ein paar Jahren für die Drill Ranch. Wie hast du deine Motivation aufrecht erhalten / was ist dein persönlicher Antrieb für die Arbeit?

Ich glaube jeder, der mit Tieren arbeitet, findet seine Motivation in den Tieren. Auch wenn der Erfolg oft nur klein ist und die Missstände groß, so ist es genug Antrieb für mich wenn man sieht wie die Tiere in ihrer natürlich Umgebung aufgehen, selbst wenn es sich um einen umzäuntes Areal handelt. Wenn man miterlebt wie ein Tier hier ankommt, das ein meist durch Menschen verursachtes schweres Trauma erlitten hat, es aufwächst und die vergangenen Tragödien vergisst, ist das wenigste, was wir unternehmen können über die Grenzen von dem, was wir als machbar erachtet haben, hinauszugehen, um dem Tier zu helfen.

 

Geparden – Cheetah Conservation Fund

In diesem Jahr wird mit dem Cheetah Conservation Fund eine Organisation unterstützt, die sich um den Schutz der Geparden kümmert. Mit eigenen Aufnahmen aus der Wildnis kann ich hier leider nicht dienen, denn obwohl sie sowohl in Kenia wie auch Namibia zuhause sind, wo mich meine bisherigen Reisen hinführten, konnte ich leider kein einziges Exemplar dieser faszinierenden Tierart zu Gesicht bekommen. Aus dem Grund helfen hier Bilder aus Zoos. Bevor über die Arbeit vom CCF informiert wird, gibt es hier aber ein einleitendes Intro über die Tierart:

 

Fast jedes Kind weiß, dass Geparden die schnellsten Landsäugetiere der Welt sind. Die meisten wissen auch, dass die Katzenart diese Geschwindigkeit nur für kurze Zeit beim Jagen durchhält. Ansonsten kennen fast alle ihren schlanken Körperbau, die gelbliche Grundfarbe mit den schwarzen Punkten über dem Körper, aber nähere Details haben viele nicht vor Augen.

 

So dürfte es für viele überraschend sein, dass Geparden nicht nur in Afrika leben, sondern auch in Asien. Einst lebten die Tiere sogar über Indien hinaus bis nach Zentralasien. Heute ist der Asiatische Gepard nur noch im Iran in zweistelliger Anzahl anzufinden, entsprechend ist er dort vom Aussterben bedroht. Die restliche Gepardenpopulation befindet sich in Afrika südlich der Sahara. Einige unterscheiden in Afrika vier Unterarten: Der Nordwestafrikanische Gepard lebt in Algerien und den südlich angrenzenden Ländern mit maximal 250 verbliebenen Tieren. Der Nordostafrikanische oder Sudan-Gepard hat sein Verbreitungsgebiet von Tschad bis Somalia, er wird von der IUCN als Unterart anerkannt und gilt als vom Aussterben bedroht. Der Ostafrikanische Gepard kommt in Kenia, Tansania und angrenzenden Ländern vor und bildet mit 2.500 Tieren den zweitgrößten Bestand. Etwa die doppelte Anzahl existiert von den Südafrikanischen Geparden im Bereich Namibia, Südafrika und Botswana. Neuere Untersuchungen legen allerdings nahe, dass zumindest der Ostafrikanische und der Südafrikanische Gepard identisch sind, was auch die Cat Specialist Group der IUCN so anerkannt hat – diese Variante ist als gefährdet gelistet.

 

Geparden gehören zu den Katzen, zählen allerdings nicht zu den Großkatzen, sondern zu den Kleinkatzen. Seine nächsten Verwandten sind die Pumas auf dem amerikanischen Kontinent. Die Anatomie mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,50 m zuzüglich Schwanz und einem Gewicht von nur 60 Kilogramm lässt für ganz kurze Zeit die hohe Geschwindigkeit zu, was aber bedeutet, dass der Gepard dadurch auf offene Savannen angewiesen ist, um auf die benötigte Geschwindigkeit zu kommen. Bevorzugte Beute sind mittelgroße Antilopen- oder Gazellenarten wie Impalas, Springböcke oder Thomsongazellen, aber auch Hasen, Nager oder Vögel.

 

Das Gebiss der Geparden ist relativ klein für eine Katzenart. Um anderen größeren Beutegreifern wie Löwen, Leoparden und Hyänen aus dem Weg zu gehen, sind Geparden tagaktiv. Ihnen gegenüber sind sie in Sachen Beißkraft unterlegen und müssten ihnen die Beute überlassen, was oft passiert. Meist jagen Geparden früh morgens und in den frühen Abendstunden, mittags in der Hitze ruhen sie sich aus.

 

Nach etwa drei Monaten Tragzeit kommen die Jungtiere zur Welt, zwischen 1 und 8 Jungtieren pro Wurf sind bisher gesichtet worden, wobei die übliche Wurfgröße eher in der Mitte liegt. Zudem ist die Jungtiersterblichkeit extrem hoch. Die ersten zwei Monate verbringt der Nachwuchs in einer Höhle mit der Mutter bevor die sie zum ersten Mal rauslässt. Mit etwa 1,5 Jahren werden sie erwachsen sofern sie nicht anderen Raubtieren bis dahin zum Opfer gefallen sind, und mit drei Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung bei Männchen liegt bei 8 Jahren, bei Weibchen bei 12 Jahren. Weibliche Geparden sind Einzelgänger mit Ausnahme der Jungtieraufzucht, während männliche Geparden – vor allem Brüder – auch gemeinschaftlich leben.

 

Bild aus dem Allwetterzoo Münster

Der Schauplatz des 2022er Kalenders: Namibia

Wenn der Kalender in diesem Jahr über die Wildnis Namibias berichtet, dann bietet es sich zunächst natürlich an überhaupt etwas über das Land zu erfahren, in dem sich die Inhalte des nächsten Jahres abspielen. Namibia liegt im Südwesten Afrikas, darunter befindet sich nur noch Südafrika. Mit dem Flieger aus Frankfurt landet man nach langen elf Stunden im einzigen internationalen Flughafen des Landes, dem Husea Kutako Airport in Windhoek. Was man ganz schnell realisiert wenn man früh morgens nach einem Nachtflug landet: nachts ist es sehr frisch.

 

Windhoek
Windhoek

 

Die recht zentral gelegene Hauptstadt ist wie so oft die größte Stadt des Landes mit inzwischen gut 350.000 Einwohnern – in Deutschland vergleichbar mit Wuppertal. Wer jetzt ein kleines Land erwartet, sieht sich allerdings getäuscht. Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat insgesamt aber nur 2,5 Millionen Einwohner – so viel wie München und Köln zusammen. Bei den Relationen kann man sich vorstellen: es ist viel Platz vorhanden. Das ist gut für die Tierwelt, die allerdings auch mit den klimatischen Bedingungen zurecht kommen muss, die der Grund für die dünne Besiedlung ist. Im Westen grenzt das Land an den rauen Atlantik, im Norden befindet sich der sogenannte Caprivi-Streifen, wo Namibia Zugang zu den grenzbildenden Flüsse Okavango, Sambesi und Kwando hat. Den größte Landesteil macht das zentrale Hochland aus, dazu kommen noch Wüsten. Grundsätzlich muss man sich in Namibia auf heißes Wetter und Trockenheit mit erheblich kälteren Nächten einstellen wenn man nicht gerade zur Regenzeit reist.

 

Im Wesentlichen sind die Aufnahmen für den Kalender auf drei Schauplätzen entstanden. Der Erste ist der weltberühmte Etosha National Park 400 Kilometer nördlich von Windhoek gelegen. Hier regiert die Tierwelt in einem umzäunten Gebiet, das ziemlich genau der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern entspricht – immerhin das sechstgrößte Bundesland bei uns. Unter Schutz gestellt wurde das Gebiet schon während der deutschen Kolonialzeit – allerdings nicht aus ökologischer Verantwortung heraus, sondern weil man die Tierwelt per Jagden schon so weit dezimiert hatte, dass dies schon rein zur Fleischversorgung der Bevölkerung notwendig wurde. Teil 2 der Bilder wurde im etwa 360 km² großen Okonjati Wildlife Reserve aufgenommen, das sich etwa auf halbem Weg von Windhoek zum Etosha Nationalpark befindet. Dritter Schauplatz ist das Kuzikus Wildlife Reserve, knapp 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt am Rande der Kalahari-Wüste gelegen und auch noch auf einer üppigen Fläche von 100 km² gelegen. Letztere beide Orte sind private Schutzgebiete.