Folgende Hauptgefahren bestehen für Geparden: Mensch-Tier-Konflikt, Verlust von Lebensraum sowie Wilderei und Tierhandel.
Mensch-Tier-Konflikt
Geparden sind kein guter Besatz für Wildlife-Reservate. Dort kommen auf begrenztem Raum meist Löwen, Leoparden und Hyänen vor, die zum einen Geparden die Beute streitig machen, zum anderen aber auch die schnellen Jäger töten wenn sie die Chance dazu haben. Vor allem haben Jungtiere hier kaum Chancen aufs Überleben, etwa 90% des Nachwuchses erreicht dort das Erwachsenenalter nicht. Aus diesem Grund leben Geparden meist außerhalb geschützter Gebiete und geraten in Konflikte mit der Farmbevölkerung. Wenn das Vieh der Farmer bedroht ist, schützt der sich und sein Hab und Gut und greift im Zweifel zur Waffe – da der Gepard tagsüber Beute macht, ist er auch leichter zu sehen und zu treffen als die Jäger der Nacht.
Um hier zu helfen arbeitet der Cheetah Conservation Fund seit über einem Vierteljahrhundert mit den Farmern um Raubtier-freundliche Viehschutzlösungen zu implementieren. Ähnlich wie hierzulande im Konflikt mit Wölfen werden den Viehhaltern Hütehunde wie der anatolische Schäferhunde und Kangal-Hirtenhunde empfohlen. Die Farmer bekommen Welpen, die mit der Herde aufwachsen und durch ihre imposante Entscheidung und ihr lautes Bellen potentielle Eindringlinge abschrecken. Farmer, die diese Hunde halten, reduzieren ihre Verluste um 80-100%. Diese Maßnahme ist so erfolgreich, dass eine dreijährige Warteliste für die Welpen besteht, für die eine kleine Gebühr gezahlt werden muss.
Verlust von Lebensraum
Um leben zu können, benötigen Geparden Land mit geeigneter Beute, Zugang zu Wasser und offener Fläche mit Deckungsmöglichkeiten für die Jagd. Durch den Anstieg der Bevölkerung entstehen immer mehr Siedlung und Farmland, so dass die potentiellen Lebensräume für die Tiere verloren gehen. Im Jahr 2001 entwickelte der CCF mit einer US-Behörde ein ökologisch und ökonomisch hilfreiches Programm. Zuwuchernde Dornbüsche durch fehlende Verwerter wie Giraffen, Elefanten und Spitzmaulnashörner machten das Land sowohl für Menschen, Geparden und deren Beutetiere unnutzbar. Diese Büsche werden entfernt, in der Sonne getrocknet und gehäckselt bevor sie in einem Werk zu einem sogenannten Bushblok gewandelt werden – Holzbriketts zum Anzünden von Feuern. Auch andere Farmer können ihre Dornbüsche vorbeibringen und ihr Land wieder nutzbar machen. Für dieses nachhaltige Bioprodukt hat es bereits mehrere Preise gegeben. Ist das Land frei siedeln sich die Tiere dort von alleine wieder an. Etwa 300 Hektar werden auf dem eigenen Gelände Jahr für Jahr auf diese Weise nutzbar gemacht.
Illegaler Handel
Leider werden auch immer noch Tiere gefangen und illegal verkauft, die Golfstaaten sind hierfür ein häufiger Abnehmer. Geparden gelten als Statussymbol, sie sind gewissermaßen die hundeähnlichste Katzenart, die sich gut trainieren lässt. Für den Wildtierhandel eignen sich immer die Tierbabys, für die entweder ihre Mutter erschossen werden muss oder man passt Beutezüge der Mutter ab, bei denen sie ihren Nachwuchs alleine lassen muss. Die Armut der Bevölkerung wird ausgenutzt, dadurch gibt es immer Leute, die für Geld die Arbeit erledigt. Dem setzt der CCF Bildungs- und Aufklärungsarbeit entgegen und hilft der Regierung bei Konfiszierungen und kümmert sich um die Tiere. Nur etwa jedes sechste gefangene Tier überlebt den Transport bis zum Empfänger.
Besonders aktiv ist der CCF in Somaliland, einer autonomen Republik in Äthiopien. Hier ist ein zentraler Punkt für den illegalen Wildtierhandel, weil die Wege in den Nahen Osten kurz sind. Der CCF unterhält hier Auffangstationen für beschlagnahmte Tiere, die an dem Ort meist ihr ganzes Leben verbringen, weil sie in schlechtem Zustand aufgegriffen werden und nicht mehr freigelassen werden können.