Mai-Kalenderbild: Weißschwanzgnu

Zunächst muss man das Geheimnis lüften wie überhaupt ein Weißschwanzgnu in einen Namibia-Kalender kommt. Weißschwanzgnus sind die am südlichsten vorkommenden Gnus, beheimatet in Südafrika. Ende des 19. Jahrhunderts war die Art durch exzessive Jagd nahezu ausgestorben, lediglich auf zwei Farmen befanden sich noch Exemplare. Die Gnus haben sich dennoch erholt und der Bestand stieg stetig bis er vor 50 Jahren wieder auf nur noch 3.000 in Südafrika lebende Tiere abgesackt war. Man begann wieder mit stärkeren Schutzmaßnahmen, die es möglich machten, die Art auch wieder in Lesotho und Swasiland einzuführen, wo sie einst gelebt haben. In Namibia kamen sie eigentlich nie vor, wurden dort aber später importiert. Dies auch auf das etwa 100 km² große Gelände des Kuzikus Wildlife Reserves, wo dieses Kalenderbild entstand. Tatsächlich leben heute etwa wieder 20.000 Weißschwanzgnus, von denen etwa ein Drittel außerhalb ihres natürlichen Vorkommens in Namibia existiert. In der Tat gibt es diese Art nicht mehr komplett freilebend, sondern alle nur in Tierreservaten oder von solchen abstammend.

Zwischen den männlichen und weiblichen Weißschwanzgnus gibt es keine signifikanten Unterschiede. Die Männchen sind etwas größer und schwerer und haben kräftigere Hörner – was man aber nur im direkten Vergleich sehen kann zumal beide Geschlechter eine Länge von 2 Metern bei einem Gewicht von um die 150 Kilogramm erreichen können. Weibchen bringen nach etwa 250 Tagen Tragzeit im November/Dezember ein Junges zur Welt. Der Nachwuchs bleibt bei der Mutter bis sie ein neues Baby gebärt. Die Weibchen leben mit ihrem Nachwuchs in größeren Herden von bis zu 50 Tieren, die Jungs schließen sich Junggesellengruppen an, ehe sie später als Einzeltiere Territorien besetzen. Die Geschlechtsreife erreicht der Nachwuchs mit anderthalb Jahren beim weiblichen Geschlecht, die Bullen mit drei Jahren.

Als Nahrung dient den Weißschwanzgnus fast ausschließlich Gras. Blätter oder Knospen sind eher eine Ausweichnahrung. Wichtig für sie ist eine Trinkquelle in der Nähe. Wie man Weißschwanzgnus von den anderen vier Gnuarten unterscheidet, verrät schon der Name: alle anderen Gnuarten verfügen über einen schwarzen Schwanz.

 

ARTENPROFIL WEISSSCHWANZGNU
Art: Weißschwanzgnu
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Connochaetes gnou
Vorkommen: Südafrika. Eingeführt in Lesotho, Swasiland und Namibia
IUCN Status: Nicht gefährdet

 

Nachwuchs: 1 Jungtiere nach ca. 8.5 Monaten Tragzeit
Ernährung: Gräser, Laub
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Tüpfelhyänen, Afrik. Wildhunde, Leoparden, Geparden, Krokodile

ca 20 Jahre