Zugegeben, den Weißrüssel-Nasenbär nach Südamerika zu schieben, ist etwas gewagt, allerdings auch nicht falsch. Typischer für Südamerika ist der Rote Nasenbär, der auch Südamerikanischer Nasenbär genannt wird. Eine Art, die man früher häufig in europäischen Zoos gesehen hat, aber von der EU als invasive Art eingestuft wurde und daher nur noch mit Ausnahmegenehmigung gehalten werden darf. Der Weißrüssel-Nasenbär ist nördlicher beheimatet, vom Süden der USA, in ganz Mittelamerika, aber kommt auch noch im Nordwesten von Kolumbien vor, daher hat er seine Berechtigung in diesem Kalender.
Im Vergleich zum bekannteren südamerikanischen Nasenbären ist der Weißrüssel-Nasenbär heller, eben wie der Name besagt mit einer weißen Gesichtspartie ausgestattet. Die Art gehört zu den Kleinbären. Sie kommt in Wäldern verschiedener Klimazonen vor, sowohl in den Tropen wie auch in höheren Lagen. Dabei leben Weißrüssel-Nasenbären am Boden und auch in den Bäumen, sie sind sehr anpassungsfähig. Meist leben die Tiere tagaktiv, wenngleich auch seltener nachtaktive Tiere angetroffen wurden.
Weißrüssel-Nasenbären kann man sowohl einzeln wie auch in größeren Gruppen antreffen. Die Männchen leben als Einzelgänger territorial und vertreiben ihre Geschlechtsgenossen rigoros. Weibchen hingegen schließen sich zusammen und leben mit ihren Jungtieren in einer Gruppe. Zur Paarungszeit lassen sie Männerbesuch zu. Im April oder Mai kommt der Nachwuchs – zwischen zwei und sieben Tieren – zur Welt, der dann vier Monate lang gesäugt wird. Die Weibchen bleiben in der Gruppe, der männliche Nachwuchs wird mit anderthalb bis zwei Jahren aus der Gruppe vertrieben.
Die Hauptmahlzeit der Weißrüssel-Nasenbären sind Insekten. Als Allesfresser schlagen sie aber auch kleine Säugetiere und Obst und Pflanzen nicht aus. Fressfeinde für sie sind Schlangen, Katzen und Greifvögel. Durch das große Verbreitungsgebiet ist die Art nicht gefährdet.
ARTENPROFIL
Art: | Weißrüssel-Nasenbär |
Unterart: | – |
Wissenschaftl. Name | Nasua narica |
Vorkommen: | Südliche USA bis Nord-Kolumbien |
IUCN Status: | Nicht gefährdet |
Nachwuchs: | 2-7 Jungtiere im April/Mai |
Ernährung: | Allesfresser |
Feinde: | Greifvögel, Schlangen, Katzenarten |
Lebenserwartung: | Bis 14 Jahre in der Natur, bis 18 Jahre in Zoos |
Rot markiert: das Vorkommen in Südamerika