Ziegen sind den meisten als Hausziegen bekannt, aber selbstverständlich gibt es davon auch Wildformen. Die vor allem in Höhenlagen Kanadas vorkommende Schneeziege gehört allerdings nicht zu den Ziegenarten, die domestiziert wurden. Mit bis zu 1,20 m Länge und 160 kg Gewicht (Männchen) sind Schneeziegen deutlich schwerer und größer als die Nutztiervarianten. Ihre nächsten Verwandten sind wohl im asiatischen Bereich Takine, Seraus und Gorale, sowie in Europa Gämsen.
Das ursprüngliche Zuhause der Schneeziegen sind die Rocky Mountains von Alaska runter durch Kanada bis Idaho. Es gibt Populationen in südlichen US-Bundesstaaten wie Colorado, die aber dorthin exportiert wurden und keine natürlichen Vorkommen darstellen. Schneeziegen sind extrem gute Kletterer und leben in Höhenlagen bis 5.000 Meter bevorzugt an Steilhängen und Klippen. Die Tiere sind nicht sehr sozial. Die Männchen leben als Einzelgänger, Weibchen meist ebenfalls, gelegentlich aber auch in Kleingruppen.
Die Paarung findet in den Wintermonaten statt. Nach sechs Monaten kommt meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, wenngleich Zwillinge oder Drillinge auch mal vorkommen. Innerhalb von Stunden ist der Nachwuchs in der Lage zu laufen und zu klettern. Größter Gegner von Schneeziegen sind Pumas. Auf Jungtiere lauern mehr Gefahren, insbesondere auch durch Adler aus der Luft. Die Art gilt bei 50.000 bis 100.000 Tieren als nicht gefährdet, weil ihr Bestand stabil ist. Ihr Glück ist ihr unwirtlicher Lebensraum, der die Bejagung schwierig macht.
ARTENPROFIL
Art: | Schneeziege |
Unterart: | – |
Wissenschaftl. Name | Oreamnos americanus |
Vorkommen: | Kanada, USA |
IUCN Status: | nicht gefährdet |
Nachwuchs: | 1, seltener 2-3 Jungtiere, 6 Monate Tragzeit |
Ernährung: | Gras, Pflanzen, Salz |
Feinde: | Pumas, Jungtiere Steinadler, Luchse, Vielfraße, Grizzlies, Wölfe, Lawinen |
Lebenserwartung: | 12-15 Jahre, menschliche Obhut 16-20 Jahre |