In weiten Teilen östlich der Anden kann man Capybaras in Südamerika finden. Sie kommen in allen südamerikanischen Ländern außer Chile vor. Immer vorausgesetzt, dass sich Wasser in der Nähe befindet, denn die auch Wasserschweine genannten Nagetiere leben semiaquatisch, was man an den Schwimmhäuten zwischen den Zehen sehen kann. Sie sind auch gute Taucher, aber nutzen tiefes Wasser nur zur Flucht. Meist halten sie sich in flachen Wasserbereichen, im Dickicht oder aber grasend an Land auf.
Der eigentlich im Deutschen gebrauchte Name Wasserschwein ist irreführend, daher verwendet man heute eher den neutralen Begriff Capybara. Mit Schweinen haben die Tiere nur gemein, dass es Säugetiere sind, aber Capybaras sind Nagetiere – sogar die größten Nagetiere der Welt. Sie stammen aus der Familie der Meerschweinchen und werden bis zu 1,30 m lang, 60 cm hoch und üblicherweise bis zu 60 kg schwer.
Was Capbyaras mit wasserlebenden Säugetieren gemein haben, ist die Anordnung von Augen, Nasenlöchern und Ohren hoch oben am Kopf. Dies hilft beim Schwimmen, wo nur der Kopf aus dem Wasser schaut. Droht Gefahr, laufen die Tiere üblicherweise auf schnellstem Weg ins Wasser. Dort sind sie den meisten Angreifern überlegen. Feinde haben Wasserschweine viele, sowohl zahlreiche Katzenarten, wie auch Waldhunde, Greifvögel, Anakondas und Kaimane. Auch Menschen bejagen die Nagetiere. Das Fleisch wird nicht überall gegessen. Wegen der hohen Anzahl an Feinden werden die meisten Capybaras in der Natur keine 5 Jahre alt, wenngleich sie auch bis zu 10 Jahre in der Wildnis, bzw. bis zu 12 Jahren in Zoos schaffen können.
Capybaras sind gruppenlebende Tiere, die meist im Verbund aus 6-20 Tieren vorkommen. Die Herde wird von einem dominanten Männchen angeführt. In der Regenzeit sind die Gruppen kleiner, in der Trockenzeit größer, wobei die Herden territorial leben und andere Artgenossen vertrieben werden. Capybaras leben vegetarisch, ernähren sich hauptsächlich von Gras und Wasserpflanzen, essen aber auch Früchte und Baumrinden.
Meist pflanzen sich die großen Nager einmal im Jahr fort, bei günstigen klimatischen Bedingungen kann es auch zwei Fortpflanzungen geben. Der Deckakt findet im Wasser statt. Nach 4-5 Monaten werden zwischen einem und acht Jungtiere geboren. Der Nachwuchs wiegt bereits etwa 1,5 kg, sie sind Nestflüchter, bezahnt und nehmen schnell feste Nahrung zu sich. Sie werden 3-4 Monate lang gesäugt und sind nach spätestens anderthalb Jahren geschlechtsreif.
ARTENPROFIL
Art: | Capybara/Wasserschwein |
Unterart: | – |
Wissenschaftl. Name | Hydrochoerus hydrochaeris |
Vorkommen: | Alle Länder Südamerikas außer Chile |
IUCN Status: | Nicht gefährdet |
Nachwuchs: | 1-8 Jungtiere nach 3-4 Monaten Tragzeit |
Ernährung: | Hauptsächlich Gräser und Wasserpflanzen, auch Obst und Baumrinde |
Feinde: | Katzenarten, Waldhunde, Greifvögel, Anakondas, Kaimane, Menschen |
Lebenserwartung: | Natur max. 10 Jahre, die meisten werden keine 5 Jahre alt; Zoos bis 12 Jahre |