Februar-Kalenderbild: Krabbenwaschbär

Für die meisten dürfte es überraschend sein, dass es unterschiedliche Waschbärenarten gibt. Wenn man vom auch hierzulande als invasiver Art bekanntem Waschbären hört, ist immer vom Nordamerikanischen Waschbären die Rede. Dazu gibt es noch den Cozumel-Waschbären und eben den Krabbenwaschbären.

 

Von den Nordamerikanischen Waschbären unterscheiden sich die Krabbenwaschbären äußerlich vor allem durch das kürzere Fell, das sie aufgrund ihres wärmeren Lebensraums haben. Sie werden bis 65 cm groß und 8 kg schwer. Damit sind sie auch nicht kleiner als ihre nördlichen Verwandten, sehen allerdings wegen der kürzeren Fells so aus.

 

Ihr Vorkommen beginnt bereits im mittelamerikanischen Costa Rica und erstreckt sich runter bis Argentinien. In Mittelamerika überschneidet sich ihr Vorkommen mit den Nordamerikanischen Waschbären, wobei keine Hybridisierungen bekannt sind.

 

Krabbenwaschbären leben in Wäldern, allerdings immer in der Nähe von Gewässern. Tagsüber wird man sie selten in Aktion sehen, zu dieser Zeit schlummern sie in Baumhöhlen. Erst zur Dämmerung werden sie aktiv. Waschbären sind Einzelgänger, allerdings stört sie die Anwesenheit anderer Waschbären in ihrem Revier nicht. Eine Ausnahme sind Weibchen mit frischem Nachwuchs, die Artgenossen aus ihrer Nähe verjagen.

 

Ihren Namen haben die Krabbenwaschbären von ihrer Spezialisierung auf wasserlebende Tiere wie Krabben, Krebse, Frösche und Fische. Grundsätzlich sind auch sie aber Allesfresser und würden weder Fleisch noch Früchte oder Nüsse ablehnen. Dennoch findet man die Krabbenwaschbären im Gegensatz zu ihren nördlichen Pendants eher nicht in der Nähe menschlicher Ansiedlungen.

 

Die Weibchen bringen nach etwa zweimonatiger Tragzeit zwei bis sieben Jungtiere zur Welt. Diese verbleiben zunächst in ihrem Nest und öffnen nach drei Wochen ihre Augen. Bis zu vier Monaten werden sie gesäugt und nach einem Jahr sind sie geschlechtsreif. Ein Weibchen bringt einmal im Jahr Nachwuchs zur Welt, kann bei Komplettverlust ihrer Kleinen noch zweites Mal tragend werden.

 

In Zoologischen Gärten sind Krabbenwaschbären selten zu sehen. Aktuell halten nur fünf Zoos in Europa diese Art. Einer davon ist der ZooParc Overloon, wo dieses Foto entstand.

 

ARTENPROFIL

Art: Krabbenwaschbär
Unterart:
Wissenschaftl. Name Procyon cancrivorus
Vorkommen: Von Costa Rica bis Argentinien
IUCN Status: Nicht gefährdet
Nachwuchs: 2-7 Jungtiere nach 2 Monaten Tragzeit
Ernährung: Krabben, Krebse, Frösche, Fische, Fleisch, Früchte, Nüsse
Feinde: Vermutlich größere Raubtiere
Lebenserwartung: Wenige Daten aus der Natur vorhanden, in Zoos bis 20 Jahre