Der kleine Krallenaffe ist wahrlich sehr auffällig mit seiner Frisur. Ob er wie im Deutschen nach der Frisur des Komponisten Franz Liszt benannt wird, oder wie im Englischen nach der Baumwollpflanze (Cotton Top Tamarin) – beides scheint sehr zutreffend zu sein. Zu unterscheiden ist er damit von anderen Affenarten sehr einfach. Das hier gezeigte Exemplare lebt im Zoo Osnabrück und wurde 2006 dort geboren.
Die Heimat des Lisztaffen sind die Wälder Nordwest-Kolumbiens. Es lebt ein monogames Paar mit seinem Nachwuchs zusammen in Kleingruppen von weniger als zehn Tieren. Der Vater trägt den Nachwuchs auf dem Rücken und gibt ihn nur zum Säugen zur Mutter zurück. Die familiäre Ausprägung kennen auch Zoos, denn der Lisztaffe attackiert so ziemlich alles, was er als Bedrohung für seine Familienbande ansieht.
Es gibt nur noch 6.000 Tiere in freier Wildbahn, die Lisztaffen sind vom Aussterben bedroht, der Rückgang in den letzten 20 Jahren betrug über 80% der Gesamtpopulation. Hauptgrund ist die fortschreitende Zerstörung des Lebensraums wegen der Ausbreitung der Menschen und des damit verbundenen Anstiegs der Landwirtschaft. Dazu werden Lisztaffen als Haustiere gefangen
Die Zoopopulation ist hingegen relativ groß, weil die kleinen Krallenaffen verhältnismäßig einfach gehalten werden können. Um die Tiere in der Natur kümmert sich das Proyecto Titi, das den Regenwald aufrecht erhält und die Bevölkerung bildet. Allein in den letzten beiden Jahren wurden 160 Hektar Regenwald gesichert. Mehr Informationen findet man auf www.proyectotiti.com
Unter unseren Unterstützerzoos findet man Lisztaffen neben Osnabrück in Aachen, Braunschweig, Detmold-Heiligenkirchen, Köln, Rheine und Barcelona.