Das Schwarzfußkatzenprojekt

Eines der beiden begünstigten Projekte vom Charity Kalender in diesem Jahr ist das Schwarzfußkatzenprojekt. Was aber verbirgt sich dahinter? Eine Fahrt nach Köln zum Dr Alexander Sliwa, Leiter dieses Projekts, sollte Aufschluss darüber geben.

Wie wird man Spezialist für eine Tierart, die es in europäischen Zoos überhaupt nicht zu sehen gibt? Diese Frage begleitete mich auf dem Weg zu Dr Sliwa, von Beruf Kurator im Kölner Zoo, und gleichzeitig Begründer und Leiter des Schwarzfußkatzenprojekts in Südafrika. Dass Zoomitarbeiter sich auch für die freilebenden Tieren interessieren, ist normal, vor allem aber entwickeln sie Interesse an den eigenen Zöglingen. Wie kommt man aber auf eine Katzenart, die nahezu unbekannt ist!?

Das Interesse an der Natur ist bei Alexander Sliwa in die Wiege gelegt. Beide Eltern waren naturbegeistert und so war der Werdegang vorgezeichnet. Das Interesse war aber zunächst nicht so sehr an Zoos, sondern die Richtung sollte in Freilandprojekte gehen. Einen Großteil der Jugend hat Sliwa in Japan verbracht, vielleicht auch ein Fingerzeig hin zum Internationalen. Die Uniausbildung fand in den USA, an der FU Berlin und in Südafrika statt.

Für die Diplomarbeit ging der Weg über einen Zoo ins Freiland. Durch einen Besuch bei den Schwiegereltern kam Sliwa in Kontakt mit dem Zoo Wuppertal, der zu diesem Zeitpunkt nicht weniger als zwanzig Schwarzfußkatzen beheimatete. Die Aussage des Zoodirektors, dass man diese Tiere aus eigener Erfahrung nie in der Wildnis entdecken würde, geriet zur Herausforderung in den frühen 90er Jahren. Eine Herausforderung, die gemeistert werden konnte, 1993 ging es in Südafrika ans Projekt Schwarzfußkatze. Schon seit 1994 gehört Sliwa zur Gruppe der Katzenspezialisten der IUCN.

So ganz passt die anfangs getroffene Aussage also nicht, es gab Schwarzfußkatzen in Zoos und auch dadurch kam das Interesse an der Tierart zustande. Vor fünf Jahren ist das letzte Tier in Europa verstorben. In Nordamerika leben derzeit 45 Tiere in 18 verschiedenen Zoos.

Die reine Feldarbeit gab Sliwa 1998 der Familie wegen auf und ging 1999 an den Zoo Wuppertal, ehe 2007 der Wechsel nach Köln folgte. Die Reiseaktivitäten sind als Kurator am Zoo keineswegs eingestellt, auch wenn er von Köln aus die internationalen Zuchtbücher für die Oman-Falbkatze und die Bartaffen führt. Seit 2008 leitet er das Schwarzfußkatzenprojekt. Die Unterstützung erfolgt wie meist bei solchen Projekten durch Zoos, in dem Fall hauptsächlich aus den USA.

In Südafrika wurden viele Katzen mit Sendern ausgestattet, um ihre Wege zu verfolgen und ihre Lebensweise verstehen zu können. Nur so kann man Erkenntnisse über den Bestand gewinnen und der Tierart letztlich helfen. Der Bestand der Schwarzfußkatze ist als gefährdet gelistet. Die kleinste Katzenart Afrikas bekommt ein- bis zweimal im Jahr Nachwuchs und im Schnitt überlebt eines der Tiere aus dem Wurf. Im Jugendalter und vor allem wenn sie erwachsen werden und gerade ihre ersten eigenen Schritte machen, laufen sie Gefahr zur Beute zu werden, weswegen der Bestand sich auch nicht erhöht. An mangelnder Jagdfähigkeit liegt es jedenfalls nicht, dass die Anzahl der Tiere nicht wächst, denn die Schwarzfußkatze gilt als eine der erfolgreichsten Jäger. Freilich sind die Beutetiere bei der Größe der Katzen auch eher kleine, aber dafür umso wendigere Säuger.

Von den generierten Geldern wird eine Person finanziert, die vor Ort die Feldarbeit übernimmt. Ein amerikanischer Zoo stellt dabei großzügigerweise das Fahrzeug. Die Tätigkeit ist ziemlich einsam, denn die Schwarzfußkatze lebt in Trockengebieten fernab der Bevölkerung. Die größte menschliche Gefahr geht daher auch von Farmern aus, die nur die Augen der Katze leuchten sehen und nicht wissen, mit welchem Beutegreifer sie es zu tun haben und zur Vorsicht schießen. Die Aufklärung der lokalen Bevölkerung ist auch ein Job, den das Schwarzfußkatzenprojekt sich auf die Fahne geschrieben hat. Eines der nächsten Ziele des Projekts ist die Ausweitung der Forschung auf Namibia.

Schwarzfußkatze – Black-footed cat – Felis nigripes – Copyright Dr Alexander Sliwa
Schwarzfußkatze – Black-footed cat – Felis nigripes – Copyright Dr Alexander Sliwa

Raubtiere-Cover 2019: Eisbären Nanuq und Sprinter

Nanuq und Sprinter heißen die beiden Hauptdarsteller des Coverfotos von „Raubtiere 2019“. Entstanden ist das Bild auf der hervorragenden Eisbärenanlage des Erlebniszoos Hannover. Die zwei männlichen Eisbären lebten zur Zeit der Aufnahme alleine auf der Anlage und testeten ihre Kräfte spielerisch im Wettstreit. Beide Tiere wurden 2007 geboren und leben seit 2010 in Hannover. Nanuq ist gebürtiger Österreicher aus Wien, während Sprinter im niederländischen Rhenen zur Welt kam. Mittlerweile hat sich ihre Situation geändert. Seit 2017 lebt die russische Eisbärendame Milana noch in Hannover und soll sich ihren Traumprinzen aus den beiden aussuchen.

Ein grundsätzliches Problem des als gefährdet gelisteten Eisbären in der Natur ist bekanntlich die globale Erwärmung. Der Ruf gerade des amerikanischen Präsidentendarstellers nach Förderung von Erdöl in der Arktis ist eine zweite große Bedrohung für den Eisbären, denn es würde nicht nur Lebensraum genommen, sondern mit der Ansiedlung von Arbeitern eine Konfliktsituation künstlich geschaffen. Im Gegensatz zu allen anderen Bären sieht der Eisbär den Menschen nämlich als Beute an und würde angreifen, was wiederum eine hohe Zahl an erschossenen Bären zur Folge hätte. Das Abschießen von Eisbären ist in Kanada und Grönland mit gewissen Quoten übrigens nach wie vor gestattet.

Der Eisbär ist eng mit dem Braunbären verwandt, was sich auch daran zeigt, dass die beiden sich miteinander verpaaren können. Dies ist nicht nur als Unfall im Zoo Osnabrück passiert, sondern häuft sich auch in der Natur, da Braunbären durch das wärmere Klima sich immer weiter in den Norden ausdehnen und dort auf Eisbären treffen. Die kalten Temperaturen der Arktis benötigt der Eisbär hingegen nicht unbedingt – auch in Alaska werden es im Sommer über 20 Grad Celsius – an das Eis angepasst ist er hauptsächlich für die Beutejagd. Die fetthaltigen Robben sind bevorzugtes Ziel und da sie im Wasser keine Chance auf eine erfolgreiche Jagd haben, benötigen sie die Löcher in der Eisdecke, die von den Robben genutzt werden, um Luft zu tanken. Zu erfolgreichen Jagdzeiten können sich Eisbären ein dickes Polster anfressen, von dem sie zur Not wochenlang zehren können.

Andere Tierarten profitieren übrigens immens von der Arbeit der weißen Bären, denn sie verzehren nur Haut und Fett, während andere Fleischfresser wie Polarfüchse sich über den Rest hermachen. Die kleinen Füchse müssen aber trotzdem vorsichtig sein, denn grundsätzlich fressen Eisbären alles, selbst der eigene Eisbärennachwuchs ist außer vor der Mutter vor niemandem sicher. Jedoch sind schnelle Tiere grundsätzlich im Vorteil, denn mehr als einen kurzen Sprint schaffen Eisbären nicht, sie sind gewöhnlich eher im Schritttempo unterwegs.

In der freien Natur können Eisbären maximal 25-30 Jahre alt werden, wobei die meisten das Alter von 20 Jahre nicht erreichen. In Zoos gilt 30 als hohes Alter, wenngleich die Tiere dort bis zu 45 Jahren alt werden können. Wegen der hohen Haltungsanforderungen werden Eisbären nicht mehr so häufig in Zoos gezeigt. Empfehlenswerte Anlagen bei unseren Unterstützerzoos gibt es neben Hannover auch in Emmen und Gelsenkirchen.

Das Oktober-Model: Bolivianischer Totenkopfaffe

Totenkopfaffen gehören dank Pippi Langstrumpfs Herr Nilsson zu den bekanntesten Affenarten der Welt. Dabei „profitierte“ die Art von der Filmfassung, denn Astrid Lindgren hatte ihrer Hauptfigur in den Büchern eine Meerkatze zur Seite gestellt. Ende der 60er und in den 70er als die Filme gedreht wurden, hielt man gelegentlich Totenkopfaffen in Haushalten entgegen ihrer Natur alleine, bekam sie dadurch zahm und konnte sie besser für einen Film gebrauchen als Meerkatzen. In freier Natur bestehen die Gruppen aus 50 und mehr Tieren.

Die Totenkopfaffen gehören mit den Kapuzineraffen zur Familie der Kapuzinerartigen. Die Totenkopfaffen teilen sich in acht Untergruppen auf. Wir beschäftigen uns mit der Art, die auf dem Foto aus Apeldoorn zu sehen ist, den Bolivianischen Totenkopfaffen. Im dortigen Affenpark „Apenheul“ leben die Tiere auch in der entsprechenden Gruppenzahl frei im Waldstück, durch das die Gäste als Besucher durchgehen.

Was ihn von anderen Totenkopfaffen unterscheidet, ist die dunklere Kopffärbung, die bei Weibchen schwarz und bei Männchen grau ist. Auf dem Foto handelt es sich folglich um ein Weibchen. Die weiße Umrandung um die Augen ist bei der bolivianischen Unterart rundlicher als bei anderen Subspezies. Entgegen ihrem Namen kommen sie nicht nur in Bolivien, sondern auch in Peru und Teilen von Brasilien vor.

Tonangebend unter den Totenkopfaffen sind die Weibchen, die in ihrer Gruppe bleiben, während die Männchen mit Eintritt in die Geschlechtsreife mit 2-3 Jahren ihren Familienverbund verlassen und sich einer Junggesellengruppe anschließen. Gefahr droht dem Bolivianischen Totenkopfaffen durch Jagd auf ihr Fleisch und immer noch durch den Fang als Heimtiere, aber gefährdet ist die Art nach aktuellem Stand nicht.

Unter den Zoos, die den Primatenkalender unterstützt haben, findet man den Bolivianischen Totenkopfaffen außer in Apenheul noch in Aachen, Detmold-Heiligenkirchen, Nürnberg, Osnabrück und Overloon. Wer vergleichen möchte, findet den Gewöhnlichen Totenkopfaffen in Braunschweig und Dortmund.

Weltnashorntag: Aussterben für Hokuspokus-Glauben

Fünf Nashornarten existieren weltweit noch. Die bekanntesten zwei in Afrika mit dem Spitz- und dem Breitmaulnashorn. In Asien ist das Panzernashorn noch geläufig, das Java- und Sumatranashorn dagegen schon deutlich weniger. Der Grund ist recht banal: es gibt sie nicht in europäischen Zoos und damit fehlt es an Bekanntheit.

Das Javanashorn existiert kaum noch. Etwa 40-60 Exemplare wurden zuletzt gesichtet. Ein Schutzprogramm ist auferlegt, um die Art noch retten zu können. Nicht viel besser steht es um das Sumatra-Nashorn, von dem noch etwa 200 Tiere leben. Das Panzernashorn ist in Indien etwas besser geschützt und mit 3.000 verbliebenen Exemplaren das noch am Häufigsten anzutreffende Nashorn Asiens. Das afrikanische Spitzmaulnashorn kommt in acht Unterarten vor, von denen fünf aber bereits ausgestorben sind. Am meisten Exemplare existieren mit etwa 20.000 vom südlichen Breitmaulnashorn, während vom nördlichen Breitmaulnashorn die letzten beiden Tiere in Kenia auf dem Privatgelände der Ol Pejeta Conservancy ohne Chance auf Nachwuchs leben.

Heute das größte Problem der Tiere ist der ostasiatische Hokuspokus-Glaube, dass das Horn des Nashorns zum einen krebsheilende Wirkung hätte, zum anderen wird es als Potenzmittel verkauft. Schön, wer daran glaubt, aber das Horn besteht aus Keratin – genauso gut könnten die ostasiatischen Wunderheiler ihre Fingernägel und Haare in die Medizin schnipsen. Da die traditionelle Medizin das aber nicht glaubt und es obendrein ein lukratives Geschäft ist, wird weiter ohne Rücksicht auf Verluste und frei jeglicher menschlicher Vernunft gewildert.

Resultat ist, dass Nashörner im Grunde nur noch unter kompletter Bewachung eine Überlebenschance haben. In Namibia lagert der Staat Nashörner wegen der besseren Überwachungsmöglichkeit aus den Nationalparks an private Farmen aus. In Kenia schützen bewaffnete Ranger die Nashörner, die teilweise in Parks von der Öffentlichkeit und dem anderen Tierleben weggesperrt eingezäunt leben rund um die Uhr. Im vergangenen Jahr machte erstmals aus Paris ein Fall die Schlagzeilen, dass Wilderer im Zoo ein Nashorn getötet und das Horn geklaut haben.

Im 21. Jahrhundert sollte man eigentlich denken, dass die Leute so aufgeklärt sind, dass solche haarsträubenden Aktionen in Geschichtsbüchern unter der Rubrik „Absurditäten mittelalterlicher Irrglauben“  zu finden sind, aber so sind Nashörner vielleicht die Tiere, die mit den größten Einschränkungen leben müssen, um ihren Fortbestand überhaupt retten zu können.

Das September-Model: der Katta

Wer gelegentlich in verschiedene Zoos geht, könnte denken, dass die Kattas Massentiere sind. Die wohl bekannteste Lemurenart wird oft und gerne gezeigt, kommen sie beim Publikum doch sehr gut an. Dies liegt nicht zuletzt am Film „Madagaskar“, der auch „Schuld“ daran trägt, dass Heerscharen von Leuten vor die Gehege treten und die Tiere schnell als „King Julien“ identifizieren.

 

Die Realität ist eine ganz andere, die Kattas sind eine als stark gefährdet gelistete Tierart. Sie sind endemisch auf Madagaskar, wo die Bevölkerungszahlen stark zu- und die Waldflächen stark abnehmen. Die Tierwelt auf Madagaskar ist ob ihrer isolierten Insellage einzigartig. Die starke Gefährdungslage betrifft nicht nur Lemuren, sondern nahezu alle auf der Insel vorkommende Tierarten.

 

Die „Disneyfizierung“ zeigt beim Katta wie bei kaum einer anderen Tierart die positiven und negativen Seiten derart stark. Auf der einen Seite wecken die Darstellungen in den Animationsfilmen das Interesse an den Tieren, zeigen aber zeitgleich ein irreführendes Bild mit ihren vereinfachten und auf Niedlichkeit getrimmten Darstellungen. So wäre „King Julien“ im wahren Leben kein Herrscher, denn Lemuren sind matrilinear organisiert, d.h. ein zentrales Weibchen bestimmt, was die aus etwa gleich vielen Männchen wie Weibchen bestehende Gruppe macht – der Anführer müsste also eigentlich eher „Queen Julia“ heißen…

 

Bei Zoos führt die Fokussierung der Besucher auf Kattas dazu, dass viele sie halten wollen, weil die Besucher durch die Filme einen hohen Popularitätsgrad haben. So halten alleine in Deutschland über 50 zoologische Einrichtungen Kattas. Das ist für eine bedrohte Tierart hervorragend, um die 2.500 Tiere bilden eine grandiose Reservepopulation. Dies geht leider zu Lasten anderer Lemurenarten, die nicht so häufig gezeigt werden, aber nicht minder bedroht sind.

 

Unter den Zoos, die den Primatenkalender unterstützt haben, kann man Kattas an folgenden Orten sehen: Braunschweig, Frankfurt, Hamm, Hannover, Herford, Münster, Rheine, Apeldoorn, Arnheim, Overloon und Barcelona.

 

Welt-Orang-Utan-Tag

Der Welt-Orang-Utan-Tag lenkt das Bewusstsein auf die bedrohteste Menschaffenart. Die rothaarigen Primaten sind mit ihrer bedächtigen Art gewissermaßen die Buddhisten unter den großen Affen dieser Welt. Sie sind nicht so laut und quirlig wie Schimpansen oder Bonobos, und nicht so mächtig wie Gorillas, aber unterschätzen sollte man die einzige asiatische Menschenaffenart deswegen nicht. In ihren Armen steckt unglaubliche Kraft, mit der sie sich oben in den Bäumen mühelos fortbewegen können. Während die afrikanischen Menschenaffen in Gruppen leben, handelt es sich bei den asiatischen Orangs grundsätzlich um Einzelgänger. Nur die Weibchen leben mit ihrem Nachwuchs zusammen und ziehen ihn groß. Es gibt allerdings eine Ausnahme: wenn das Futterangebot reichhaltig ist, finden sich auch mehrere Orang Utans an einem Ort, was es Zoos auch ermöglicht, die sensiblen Tiere in Paaren oder auch in kleinen Gruppen zu halten.

 

Wichtig bei der Haltung der Tiere sind Anlagen von großer Höhe, denn im Gegensatz zu den afrikanischen Menschenaffen verbringen Orangs den Großteil des Tages oben in den Bäumen und selten unten am Boden. Dies ist auch das große Problem der Tiere in der Natur, denn sie brauchen zwingend den Regenwald zum Leben – und der ist stark in Gefahr, hauptsächlich durch falsches Konsumverhalten der Menschen und eine verfehlte Ökopolitik. Orang Utans leben nur auf Borneo und Sumatra, einem Hauptanbaugebiet für Ölpalmen. Diese kommen natürlich dort nicht vor, können aber in dem Klima gut gedeihen, daher wird der Regenwald großflächig abgefackelt, um Ölpalmen anzubauen – und mit dem Abfackeln wird alles Leben vernichtet, was sich darauf befindet.

 

Für die Industrie sind Ölpalmen toll, weil sie sehr ergiebig sind, sie bringen bessere Resultate als beispielweise Kokosöl oder Rapsöl, für die noch viel größere Flächen erforderlich wären. Auch Soja ist keine Lösung, für den Anbau werden riesige Flächen in Südamerika abgeholzt. Man kann Ölpalmen aber auch nachhaltig betreiben, was natürlich weniger effektiv ist – und da kommen wir als Kunden wieder ins Spiel, denn wir kaufen am liebsten billig. Palmöl ist in vielen Alltagsprodukten enthalten. Werfen Sie mal einen Blick auf die Verpackungen bei Ihren Lebensmitteln und Sie werden feststellen wie oft Sie die Worte Palmöl oder Palmfett lesen. Solche Produkte am besten meiden, es gibt für alles Alternativen.

 

Skandalöser als profitgierige Unternehmen ist allerdings eine angebliche Umweltpolitik, die ein Umweltdesaster herbeiführt. Um hierzulande Klimaziele erreichen zu können, wird Biosprit verwendet, was dem Konsumenten suggeriert, dass er ein tolles umweltschonendes Produkt einkaufen kann. Das Gegenteil ist der Fall. Der größte Anteil Palmöl landet im Biodiesel und E10 Kraftstoff. Dass für unsere Umweltziele die Umwelt in anderen Ländern zerstört wird und Tierarten dafür ausgerottet werden, stört auch vermeintliche Umweltparteien hierzulande nicht, denn eingeführt wurde der Biokraftstoff von der rot-grünen Regierung im Jahr 2003. Die EU hat leider frisch beschlossen, die Genehmigung für Palmöl im Tank bis 2030 zu verlängern.

 

Welelefantentag

Die asiatischen und afrikanischen Elefanten sind in ihrem Bestand gefährdet, und zwar ausnahmslos durch den Menschen – daran erinnert der heutige Weltelefantentag.

 

Die grundlegenden Unterschiede zwischen Afrikanischem und Asiatischem Elefant kennen schon die meisten Kinder: die Afrikaner sind größer mit vor allem deutlich größeren Ohren, und die Weibchen tragen ebenfalls Stoßzähne. Dazu haben die Asiaten einen buckligen Kopf und einen Buckelrücken, was bei den Afrikanern flacher ausgeprägt ist.

 

Die afrikanische Variante lebt noch in weiten Teilen des Kontinents südlich der Sahara, allerdings größtenteils versprengt in Nationalparks, weswegen es keine zusammenhängenden Routen gibt. Das Zusammenziehen in Nationalparks wurde aufgrund der Bejagung für das wertvolle Elfenbein notwendig, nur dort kann einigermaßen Schutz gewährleistet werden. Der Bestand der Afrikanischen Elefanten wird noch auf etwa eine halbe Million Tiere eingeschätzt. Die IUCN hat den Status des Elefanten daher zurückgestuft von stark gefährdet auf gefährdet. Dies allerdings mit der Konsequenz, dass einige Staaten den Schutz heruntergefahren haben und die Jagd dadurch wieder deutlich zugenommen hat.

 

Dennoch ist der Bestand der Afrikaner hoch im Vergleich zu den stark gefährdeten Asiatischen Elefanten. In freier Wildbahn leben maximal noch 50.000 Tiere, dazu kommen 15.000 Arbeitselefanten. Kernproblem neben dem Wildern ist die extrem steigende Bevölkerungszahl. Neue menschliche Ansiedlungen sind die Folge, ebenso wie der erhöhte Nahrungsmittelbedarf. Wo der Mensch wohnt, ist der Elefant nicht mehr willkommen – und häufig sind es seine Wanderrouten, in denen neue Siedlungen entstehen. Als Folge werden die einzelnen Populationen isoliert und die Bestände voneinander abgeschnitten.

 

In Zoos ist die Entwicklung umgekehrt. Dort gibt es wesentlich mehr Probleme mit dem Bestand der Afrikanischen Elefanten, während die asiatische Variante gut nachzüchtet. In der Theorie ließen sich Tiere gut auswildern, doch wenn kein Lebensraum mehr vorhanden ist, nutzt dies wenig. Vorsicht ist geboten vor touristischen Reitelefanten im asiatischen Raum. Diese Tiere sind meist mit brutaler Gewalt abgerichtet worden, so dass man Touristen nur dringend raten kann aus Gründen des Tierschutzes von einem solchen Erlebnis abzusehen.

Das August-Model: Brazzameerkatze

Die Brazzameerkatzen leben in Afrika weit verbreitet von Kamerun im Westen bis hinüber nach Äthiopien im Osten und sogar bis Angola im Süden. Bei der geographischen Bandbreite gehören die Brazzameerkatzen nicht zu den gefährdeten Primatenarten. Ihr Vorkommen ist immer in der Nähe von Flüssen, was nicht damit zusammenhängt, dass sie mit ihrem weißen Spitzbart und der schwarzen Haube irgendwie an einen Piratenkapitän erinnern. In der Tat sind diese Primaten aber gute Schwimmer, eine eher seltene Fähigkeit in der Welt der Affen.

Die Lebenserwartung der Tiere in der freien Wildbahn beträgt etwa 20 Jahre, in Zoos können es zehn Jahre mehr werden. Ihre Feinde sind neben dem Menschen durch Jagd und Lebensraumzerstörung sowohl Leoparden wie auch Schimpansen. Benannt wurden die Tiere nach Pierre Savorgnan de Brazza, einem gebürtigen Italiener, der nach Besuch der Marineschule in Frankreich als Soldat und Forscher in Amerika und Afrika unterwegs war. Nach ihm wurde auch die Hauptstadt des Kongo benannt.

Das Motiv auf dem Kalender wurde im Zoo Barcelona aufgenommen. In Deutschland sind die Tiere eher selten zu sehen, bei den Unterstützern des Primatenkalenders ausschließlich in einer neuen Anlage in Hannover, dazu aber auch unweit der Grenze im niederländischen Overloon in einer ebenfalls neuen tollen Anlage.

Brazza-Meerkatze, Zoo Barcelona

Internationaler Tag des Tigers: stark gefährdete asiatische Großkatze

Wer Tiger in freier Wildbahn sehen möchte, hat in Indien dafür die besten Chancen. Der dort vorkommende Bengaltiger existiert noch 2.600 mal in der Natur, mit Abstand die größte Anzahl an Tigern weltweit. Durch die Jagd fiel der Bestand von einst 40.000 Tieren auf 1.800 Exemplare in den 70ern zurück, ehe Staatschefin Indira Gandhi die Tiere unter Schutz stellte, wodurch sich die Bestände langsam erholten. Der Bengal- oder auch Königstiger bildet die Basis für die gelegentlich in der Öffentlichkeit stehenden weißen Tiger. Alle diese Tiere gehen auf ein gefangenes Exemplar zurück und sind oft mit anderen Unterarten durchkreuzt – es besteht also ein hoher Inzuchtfaktor, dazu handelt es sich nicht um unterartreine Tiere. Die Haltungen weißer Tiger kann man daher eher dem Bereich Sensationspräsentation als seriöser Arterhaltung zuordnen. „Internationaler Tag des Tigers: stark gefährdete asiatische Großkatze“ weiterlesen

Ortstermin in Berlin – Spende an BOS übergeben

Im kalten Berliner März sorgt der Weg hoch in die Geschäftsstelle von Borneo Orangutan Survival Deutschland für wohlige Körperwärme. Drei Etagen gilt es zu erklimmen an der Potsdamer Straße bis man quasi angemessen für Orang Utans in luftiger Höhe am Ziel angekommen ist. 537 Euro sind es geworden, die durch die Charity Kalender Aktion an BOS Deutschland übergeben werden konnten. Geschäftsführer Daniel Merdes bedankte sich im Namen der Organisation für die Spende.

 

Der Besuch fand passenderweise am Internationalen Tag des Waldes statt. Der Schutz der Regenwälder als Heimat der Orang Utans in Borneo ist das wichtigste Anliegen wenn die Menschenaffen eine Zukunft in freier Wildbahn haben sollen. Einen kleinen Beitrag dazu soll die Spende und die Aktion Primaten 2018 leisten.

 

Das Januar-Model: Drill „Aku“

Primaten im Schnee sind ein seltenes Bild, daher erklärt sich dieses Motiv. Bekannt für ein Leben im Schnee sind die Japanmakaken, aber Drills erleben in ihrer Heimat Kamerun, Nigeria und Bioko keine winterlichen Temperaturen. Nichtsdestotrotz vertragen sie Kurzaufenthalte auf winterlichem Boden ohne Probleme.

 

Bei unserem Januar-Model handelt es sich um den Osnabrücker Clanchef Aku. Der 12-jährige Drill wurde in Wuppertal im Zoo geboren. Im Jahr 2014 hat der Zoo Osnabrück seine Gruppe Mantelpaviane abgegeben und auf einer sehr großen Anlage Drills mit Dianameerkatzen und Rotbüffeln vergesellschaftet. Zunächst kamen neben Aku die Weibchen Bokassa, Nala und Kimani aus Saarbrücken hinzu. Ein Jahr später folgte mit Katara aus Hannover ein weiteres Weibchen, sowie mit Moaba und Nzuri aus Barcelona zwei jüngere Männchen. Es leben etwa 80 Drills in Zoo und noch ganze 2500 in freier Wildbahn. Die Haltung von sieben Drills in Osnabrück ist die größte in Europa. Nachwuchs hat sich dort leider noch nicht eingestellt. In 2-3 Jahren dürften die Jungs aus Barcelona geschlechtsreif werden, vielleicht kommen sie ihrem aktuellen Boss noch zuvor.