August-Kalenderbild: Rocky-Mountain-Maultierhirsch

Maultierhirsche kommen im Westen Nordamerikas vor. Sie werden aus ersichtlichen Gründen auch Großohrhirsche genannt. Die Bezeichnung Maultierhirsch ist eher einmal um die Ecke gedacht, denn ihre Ohren sollen an die großen Ohren von Maultieren erinnern.

 

Die etwa zwei Meter langen Hirsche haben eine Eigenart, die üblicherweise bei Antilopen zu finden ist, aber auch bei unseren Damhirschen vorkommt, nämlich der sogenannte Prellsprung. Dabei stoßen sie sich mit allen vier Beinen in die Höhe, womit sie auf der Flucht einen Hang hinauf springen und ihrem Feind entkommen können. Ansonsten müssen sich die Hirsche auf ihre Geschwindigkeit verlassen, die bis zu 60 kmh betragen kann.

 

Die Unterart des Rocky Mountain Maultierhirschs ist weit verbreitet entlang des benannten Gebirges. Sie zeigen sich dabei oft wenig scheu und können in einigen Orten sogar in den Vorgärten ruhend gefunden werden. Die Maultierhirsche leben dabei nach Geschlechtern getrennt in meist losen Verbunden. Bei den Weibchen sind Mutterfamilien der übliche Zusammenschluss. Erst in der Brunftzeit ändert sich das Verhalten wenn Männchen die Kontrolle über eine Gruppe weiblicher Hirsche gewinnen möchten.

 

Nach sieben Monaten Tragzeit bekommen die Weibchen üblicherweise Zwillinge. Die drei Tiere bilden eine Einheit bis die Mutter im Folgejahr kurz vor der nächsten Geburt steht, dann wird der ältere Nachwuchs fortgejagt und muss seiner Wege ziehen.

 

Maultierhirsche kreuzen sich in überlappenden Gebieten bisweilen mit Weißwedelhirschen. Deren Nachwuchs ist allerdings meist nicht langlebig, weil sie keine Prellsprünge beherrschen und langsamer sind als die unterartreinen Tiere, weswegen sie eher Prädatoren zum Opfer fallen. Probleme macht den Tieren die Chronic Wasting Disease, eine tödliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dennoch ist der Bestand bei etwa 5 Millionen Tieren gesichert.

 

 

 

ARTENPROFIL

Art: Maultierhirsch
Unterart: Rocky-Mountain-Maultierhirsch
Wissenschaftl. Name Odocoileus hemionus hemionus
Vorkommen: USA, Kanada: Rocky Mountain Bereich von Yukon Territories bis Colorado
IUCN Status: Ungefährdet
Nachwuchs: Meist 2 Jungtiere, bei Erstgeburten häufig 1
Ernährung: Herbivor: Gräser, Pflanzen, Hölzer
Feinde: Kojoten, Wölfe, Füchse, Luchse, Vielfraße, Bären
Lebenserwartung: maximal 20 Jahre, wegen Bejagung und Prädatoren ist die Erwartung deutlich geringer