Vorkommen der Netzgiraffen in der Wildnis

In der Literatur findet man überall, dass die Netzgiraffe in Kenia, Somalia und Äthiopien vorkommt. Wie die Situation dort ist, zeigt ein Blick in die einzelnen Länder.

 

Netzgiraffen in Kenia

Der Großteil der wildlebenden Netzgiraffen kommt in Kenia vor – einem Land, das drei verschiedene Giraffenarten beherbergt. Sie leben im Norden und Osten des Landes, etwa den Nationalparks Samburu, Shaba oder Tsavo East. Allerdings haben Tracker ergeben, dass die Netzgiraffen große Distanzen zurücklegen, sich aber nur zu 4% innerhalb geschützter Gebiete aufhalten. Dies ist deswegen ein Problem, weil es Konflikte mit den Viehherden der lokalen Bevölkerung gibt und Gebietsverlust sowie Wilderei das größte Problem der Netzgiraffen darstellt.

 

Netzgiraffen in Somalia

Somalia ist ein sehr instabiler junger Staat, der unter Einfluss von Bürgerkriegen und der Al Shaabab steht. Artenschutz ist unter den Voraussetzungen kein Thema im Land. Es ist sogar unsicher, ob die Netzgiraffe überhaupt noch in Somalia vorkommt, Untersuchungen konnten wegen der bewaffneten Konflikte nicht stattfinden. Zuvor gab es noch Restbestände im Bushbush National Park und der Lower Juba Region. Da bewaffnete Wilderer von Somalia aus in Kenia einfallen, muss man davon ausgehen, dass die Netzgiraffen dort nicht mehr vorkommen.

 

Netzgiraffen in Äthiopien

Das dritte Land, das weithin als Heimat der Netzgiraffe angesehen wird, ist Äthiopien. Das Land ist eines der übervölkertsten Länder Afrikas, was natürlich auf Kosten der Wildnis geht. Ende des letzten Jahrtausends schätzte man den Bestand noch auf gut 140 Tiere ein. Heute ist unsicher, ob überhaupt noch Netzgiraffen bestehen, in jedem Fall sind es deutlich unter 100 Exemplare, so dass man leider festhalten muss, dass der einzig nennenswerte Restbestand der Art noch in Kenia existiert.