Raubtier-Kalender, August-Bild: Riesenotter

Sein kräftiges Gebiss zeigt dieser Riesenotter aus dem Zoo Miami, einem Zoo, der sich aufgrund seiner Lage auf die südlichen Tierarten spezialisiert hat. Zu ihnen gehört die in Südamerikas Flüssen beheimatete längste Marderart der Welt. Im Vergleich zu anderen Otterarten ist der Riesenotter ein in Gruppen lebender Gemeinschaftsjäger, der es nicht nur auf Fische, sondern auch auf Vögel, Eier und Nagetiere abgesehen hat. Auf der anderen Seite drohen die Tiere selber zum Opfer von Kaimanen und Jaguaren zu werden. Die Lebenserwartung der Riesenotter beträgt nur 10 Jahre.

Der Riesenotter gilt als stark gefährdet, wahrscheinlich leben nur noch 1.000 bis 5.000 Exemplare in freier Wildbahn. Als tagaktive und neugierige Tiere sind sie leicht zu jagen, was hauptsächlich für das Fell in den 50er und 60er Jahren gemacht wurde. Heute ist die Umweltzerstörung ihr Hauptproblem. Die Waldrodung und Siedlungen sind ein Teil der Problematik, aber auch Gifte, die sich im Wasser verbreiten sind eine heftige Bedrohung. Quecksilber als Nebenprodukt der Goldgewinnung und Wasserverschmutzung sind genauso ein Problem wie Pestizide und Chemikalien durch die Landwirtschaft. Zudem sind die Tiere nicht gern gesehen als Nahrungskonkurrenten um Fische. Reichlich Gründe also, die eine ernsthafte Gefahr für den Fortbestand des Riesenotters ausmachen. Einige Länder wie die Guyanas, Peru und Bolivien haben inzwischen reagiert und Schutzgebiete ausgewiesen.

Es ist ein Projekt in Planung, dass Zootiere in Argentinien ausgewildert werden, doch aktuell leben in Europa nur 62 Riesenotter in 19 verschiedenen Zoos.