Es mag für Kinder eine Enttäuschung sein, aber der Nimmersatt ist keine kleine Raupe, sondern ein afrikanischer Vogel. Er dürfte viele an den hier im Sommer heimischen Weißstorch erinnern – was auch kein Wunder ist, denn der Nimmersatt gehört zu den Storchenvögeln. Das Gefieder ist recht ähnlich, der große Unterschied besteht im leuchtend gelben Schnabel im Verbund mit dem knallroten Gesichtsband.
Anfinden kann man ihn in Afrika südlich der Sahara vornehmlich von Ostafrika runter bis Südafrika, dazu auf Madagaskar, immer in Wassernähe vorkommend. So verwundert es auch nicht, dass der Nimmersatt auf der Reise zweimal an Seen gesichtet werden konnte, am Lake Nakuru und wie hier am Ufer des Lake Naivasha. Die schöne Perspektive mit Bäumen und Büschen im Hintergrund verdankt man der Tatsache, dass das Foto von einem kleinen Boot aus gemacht wurde.
Wenn er sich in das Wasser begibt, verharrt der Nimmersatt sehr regungslos und wartet auf vorbeikommende Fische. Zum Nisten nutzt er allerdings eher Bäume und das Binnenland. Warum aber hat der Vogel diesen komischen deutschen Namen bekommen? Das liegt am Nachwuchs. Der wird mit hochgewürgtem Fisch gefüttert und wächst sehr schnell. Auf Englisch wurde die Art nach dem charakteristischen Schnabel einfach „yellow-billed stork“ (Gelbschnabelstorch) benannt.