Über die Einteilung der Giraffenarten haben wir in der Vergangenheit schon berichtet (https://charity-kalender.de/de/weltgiraffentag-bedrohte-riesen). Wir schließen uns der neuen Auffassung an, nach der es vier Giraffenarten gibt: Massai-Giraffe, Netzgiraffe, Nord-Giraffe und Süd-Giraffe. Die Süd-Giraffe untertetilt sich in zwei Unterarten, von denen eine die in Namibia vorkommende Angola-Giraffe ist.
Der Bestand der Angola-Giraffe wird aktuell auf 20.000 Tiere geschätzt – eine Vervierfachung der Zahlen in den letzten 30 Jahren, weswegen die Süd-Giraffe als einzige Giraffenart nicht als gefährdet gelistet wird. Ausgerechnet in ihrer namensgebenden Heimat war die Art ausgestorben, ehe in der jüngeren Vergangenheit Tiere aus Namibia dort wieder angesiedelt wurden. Ein Kennzeichen der Angola-Giraffe ist die extrem helle Grundfarbe, die von unregelmäßigen braunen Flecken überdeckt wird.
Ansonsten gilt für die Angola-Giraffe das allgemeine, was für andere Giraffenarten auch gilt. Die Bullen können bis sechs Meter hoch werden, bringen etwa 1,6 Tonnen auf die Waage. Die Kühe sind etwa anderthalb Meter kleiner und nur halb so schwer. Allein die kräftige dunkle Zunge kann einen halben Meter lang werden und ist zum Abgreifen der Blätter besonders wichtig für die Tiere, da sie ihnen auch das Nutzen von dornigen Buschwerk ermöglicht. Nicht fehlen darf in Giraffenbeschreibungen der Hinweis darauf, dass der lange Hals von nur sieben Wirbeln gehalten wird – der gleichen Anzahl wie der kleine menschliche Hals.
Was das Zusammenleben von Giraffen angeht, gab es in jüngster Vergangenheit neue Erkenntnisse. Hinreichend bekannt ist, dass die Kühe in kleineren Gruppen leben und junge Bullen sich in Junggesellengruppen zusammenschließen, während ausgewachsene Bullen Einzelgänger sind. Während man bislang angenommen hatte, dass es sich bei Giraffen um Tiere ohne ausgeprägte soziale Bindungen handelt, ergaben neue Untersuchungen das Gegenteil. Man fand heraus, dass es sich bei den Herden ähnlich wie bei Elefanten um Matrilinien handelt, allerdings begrenzt auf etwa drei Generationen.
Die Tragzeit bei Giraffen beträgt 15 Monate bis ein etwa 1,80 m großes und 50 kg schweres Jungtier geboren wird. Ein Bulle benötigt etwa vier Jahre bis zum Erreichen der Geschlechtsreife, ein Weibchen 2-3 Jahre. Jungtiere sind gefährdet, sie können Löwen und anderen Raubtieren zum Opfer fallen. Adulte Giraffen haben keine ausgeprägten Feinde, der Tritt mit ihren langen Hufen kann für Angreifer leicht tödlich enden. Obwohl Mütter ihren Nachwuchs mit den gleichen Mitteln schützen, erreicht maximal die Hälfte aller Giraffenbabys das Erwachsenenalter.
ARTENPROFIL | ANGOLA-GIRAFFE |
Art: | Südgiraffe |
Unterart: | Angola-Giraffe |
Wissenschaftl. Name: | Giraffa giraffa angolensis |
Vorkommen: | Namibia, Botswana, Simbabwe, Angola |
IUCN Status: | Nicht gefährdet
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Nachwuchs: | 1 Jungtier nach 15 Monaten Tragzeit |
Ernährung: | Busch- und Baumsprossen, Blätter |
Feinde:
Lebenserwartung: |
Für Jungtiere Löwe, Leopard, Hyäne
ca 15-20 Jahre bei Tieren, die die Geschlechtsreife erreichen |