April-Bild: Kaffernbüffel

Wellness nach Kaffernbüffel-Art ist auf dem Kalenderbild des Monats zu sehen. Die Pfütze kann noch so klein sein, die Büffel lieben ein Bad im Matsch, um ihre Haut zu schützen und die lästigen Insekten loszuwerden. Die imposanten und oft grimmig-aggressiv wirkenden Tiere werden dabei zu entspannten Spielkindern, die dann voll in ihrem Element sind.

 

Die Büffel werden nach elf Monaten Tragzeit geboren. Der weibliche Nachwuchs bleibt in der Herde der Mutter, die bis zu 500 Tiere umfassen kann. Es können sich Tiere absetzen und einer anderen Herde anschließen oder eigenständig durch die Gegend ziehen, wobei die Büffel grundsätzlich standorttreu sind und keine nennenswerten Wanderungen unternehmen. Die männlichen Jungtiere verlassen mit etwa drei Jahren ihre Mutter. Die Jungbullen ziehen teilweise gemeinsam durch die Gegend, manche leben auch einzeln, oft gesehen sind aber auch Duos aus einem erfahrenen Altbullen und einem Jungbullen, die ein Joint Venture eingehen. Altbullen haben oft schon ihre Hörner stark gekürzt durch Kämpfe und sind daher auf die Verteidigung durch ihren jungen Kompagnon angewiesen, der die Kraft hat, aber von der Erfahrung seines älteren Partners profitiert. Bei dem als Einzelgänger umherziehenden Bullen auf dem Bild sieht man auf der linken Bildseite auch bereits, dass das Horn nur noch zur Hälfte vorhanden ist. Bei jungen Tieren glänzen die Hörner noch richtig, während man den älteren Tieren das Alter an der Stelle auch ansieht.

 

Kaffernbüffel sind massive Tiere mit kurzem Nacken und wuchtigem Körper. Bullen können bis 900 Kilogramm auf die Waage bringen, Weibchen bis 600 Kilo. Wenn man ihnen auf einer Safari begegnet und zu Nahe kommt, machen sie mit Schnauben unmissverständlich klar, dass sie einen nicht in der Nähe haben wollen. Größter Feind der Tiere sind Löwen und Hyänen, die ihre größten Chancen bei Verletzten und Einzeltieren haben. Die Büffel verteidigen sich in der Gruppe, in der auch die Jungtiere gut geschützt sind. Durch ihr Gewicht, verbunden mit einer 2-3 cm dicken Hautschicht, sowie ihren Hörnern sind Büffel extrem wehrhafte Tiere, die im fitten Zustand nur schwer zu erlegen sind.

 

Den Bestand an Kaffernbüffeln schätzt man auf 600.000 ein. Eigentlich ist die Art damit nicht gefährdet. Die Einschätzung als potentiell gefährdet durch die IUCN ruht wohl eher daher, dass man die afrikanischen Büffel nicht unterscheidet, so dass auch die deutlich seltener vorkommenden Arten wie Rotbüffel darunter fallen.

 

Um in Zeiten der politischen Korrektheit eines zu klären: der Begriff Kaffernbüffel wurde vom schwedischen Biologen Anders Sparrman nach dem Stamm der Kaffer in Südafrika benannt – zu einer Zeit als das Wort noch nicht negativ besetzt war. Erst später in der niederländischen Besatzungszeit wurde das Wort „Kaffer“ zu einem Schimpfwort. Man findet heute häufiger den Begriff Afrikanischer Büffel, der den Kaffernbüffel aber nicht wirklich von den anderen Büffelarten abgrenzt. Zudem gibt es auch keinen Grund, warum man die Tiere nicht nach einem südafrikanischen Stamm benennen sollte. „Bestraft“ würde der Stamm wenn man das Wort nicht mehr verwenden dürfte und nicht die Kolonialherren. Wer die stolzen und kräftigen Büffel sieht, käme auch nicht auf eine negative Konnotation wie sie die Kolonialisten mit dem Missbrauch des Worts zum Schimpfwort beabsichtigt haben.

 

 

ARTENPROFIL Kaffernbüffel
Art: Kaffernbüffel
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Syncerus caffer caffer
Vorkommen: Ost- und Südafrika
IUCN Status: Potenziell gefährdet
Nachwuchs: 1 Jungtier, selten 2, nach 11 Monaten Tragzeit
Ernährung: Gras; Kräuter, Sträucher und Bäume nur bei Grasmangel
Feinde:

Lebenserwartung:

Löwen, Tüpfelhyänen, Nilkrokodile

ca 20 Jahre