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Dezember-Bild: Defassa-Wasserbock

 

Auf dem letzten Kalenderbild des Jahres ist ein männlicher Defassa-Wasserbock auf dem Gelände der Solio Ranch zu sehen. Die Unterscheidung ist sehr einfach, denn die Weibchen tragen keine Hörner – und man würde sie im Normalfall auch nicht alleine sehen. Wie es der Name schon sagt, leben die Antilopen immer in Wassernähe.

 

Defassa-Wasserböcke sehen den Ellipsen-Wasserböcken sehr ähnlich, beide sind die größten Wasserbockarten, und unterscheiden sich in erster Linie durch die Färbung am Hinterteil. Defassa-Wasserböcke sind von hinten größerflächig weiß, während Ellipsen-Wasserböcke nur eine weiße Ellipse im Fell haben. Defassa-Wasserböcke haben grundsätzlich das erheblich größere Verbreitungsgebiet, das von West- bis Ostafrika reicht und im zentralen Bereich noch bis in den Kongo und Angola geht. Die geographische Trennlinie zwischen Defassa- und Ellipsen-Wasserbock liegt im Großen Graben, dem Rift-Valley- in Kenia und Tansania – westlich davon kommt der Defassa-Wasserbock vor, östlich der Ellipsen-Wasserbock. Trotz des erheblich größeren Vorkommensgebiets ist der Defassa-Wasserbock seltener, weil der Lebensraum vornehmlich durch die Wandlung seines Gebiets in Agrarland stark fragmentiert ist. Etwa 60.000 bis 80.000 Tiere werden geschätzt, die Art gilt als potentiell gefährdet.

 

Der größte natürliche Feind der Wasserböcke ist der Löwe. Obwohl die Tiere sehr vorsichtig sind und sich bei Gefahr ins Dickicht zurückziehen, sind Defassa-Wasserböcke von Natur aus gut geschützt. Zum einen stoßen die Tiere einen moschusartiges Sekret aus, was das Fleisch nicht gerade attraktiv schmecken lässt. Zum anderen ist das Fell sehr dicht, was das Fressen mühsam macht. Es sollen Löwen bereits am Fell erstickt sein, weswegen eher unerfahrene Löwen Wasserböcke jagen – oder die Jäger sind so verzweifelt, dass sie keine andere Beute gefunden haben.

 

Die männlichen Wasserböcke leben territorial, nur die Jungtiere schließen sich zu einer Gruppe zusammen. Auch die Weibchen haben keine festen Gruppen, bilden aber häufiger eine Einheit, die saisonal bedingt von einigen wenigen Exemplaren bis hin zu mehreren Dutzend Tieren bestehen können.

 

Die Weibchen bringen nach etwa neun Monaten ein, selten zwei Jungtiere zur Welt, die in den ersten Wochen im Gebüsch versteckt werden. Die Männchen schließen sich mit nur einem Jahr zu Junggesellengruppen zusammen, in der sie bis zum Alter von etwa 5-6 Jahren heranreifen. Erst dann sind sie körperlich in der Verfassung, um ein Territorium beanspruchen zu können. Die Weibchen brauchen dagegen nur 2-3 Jahre zur Geschlechtsreife.

 

ARTENPROFIL
Art: Defassa-Wasserbock
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Kobus defassa
Vorkommen: Südlich der Sahara von West- bis Ostafrika und Zentralafrika
IUCN Status: potentiell gefährdet
Nachwuchs: 1 Jungtiere nach 9 Monaten Tragzeit, selten Zwillinge
Ernährung: Gras, Blätter
Feinde:

Lebenserwartung:

 

Löwen

Natur 10-12 Jahre, Zoo ca 20 Jahre

 

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