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Sphenisco / Humboldtpinguine

Humboldtpinguine stammen aus Peru und Chile und wurden natürlich nach dem Südamerika-Forscher Alexander von Humboldt benannt. An Land leben die Tiere durchaus auch in warmen Gefilden, aber das Wasser im nährstoffreichen Humboldtstrom ist kalt. Bei einer Größe von etwa 60-65 cm und einem Gewicht von 4-5 kg sind sie den anderen Arten aus der Gattung der Brillenpinguine ähnlich. Im Bereich um den Schnabel haben Humboldtpinguine allerdings keine Federn und sind daher dort rosa.

 

Der Humboldtpinguin ernährt sich von Fischen – insbesondere Makrelen und Sardellen – Tintenfischen und Krebstieren. Selbst muss der Pinguin sich vor den Südamerikanischen Seebären, Mähnenrobben, Orcas und Haien in acht nehmen. An Land sind Füchse ihre Kontrahenten. Humboldtpinguine sind sehr wendige Schwimmer, tauchen allerdings normalerweise nur bis 50 Meter tief und schwimmen im Schnitt eher langsam.

 

Zweimal jährlich brüten Humboldtpinguine und sind ihren Partnern treu – zumindest solange die Nachzucht klappt. Klappt die Aufzucht nicht, kann es durchaus sein, dass der Partner gewechselt wird.

 

Humboldtpinguine sind aus verschiedenen Gründen gefährdet. Der Hauptpunkt ist der Fischfang, der den Meeresvögeln die Nahrung entzieht, aber auch dafür sorgt, dass sich Pinguine in Netzen verfangen. In schlimmsten Fall wird mit Dynamit gefischt, wobei alles zerstört wird, was sich dort in der Nähe befindet. Der Verlust von Brutplätzen droht durch den Abbau von Guano und durch unkontrollierten Tourismus. Auch die Meeresverschmutzung und die Klimaveränderung setzen den Vögeln zu. Viele Punkte also, die Schutzmaßnahmen notwendig machen. Darum kümmert sich seit dem Jahr 2008 die in Landau i.d. Pfalz gegründete und dort ansässige Artenschutzorganisation Sphenisco e.V.

 

Ziele des Vereins sind der Erhalt der Humboldtpinguine durch Bewahrung ihres Lebensraums. Um dies zu erreichen fordert und fördert Sphenisco die Errichtung von Meeresschutzzonen. Zu diesem Zweck wurde 2019 mit der Allianza Humboldt eine Vereinigung in Nordchile ins Leben gerufen, in der sich zahlreiche Gruppierungen wie Fischer, Tourismusanbieter, Landwirte, aber auch Umwelt- und Kulturorganisationen zusammengeschlossen haben, um ihren Forderungen nach dem Schutz des Humboldt-Archipels und einer gesunden Umwelt Nachdruck zu verleihen. Resultat ist, dass in diesem August der Humboldt-Archipel von der chilenischen Regierung zum Meeresschutzgebiet erklärt wurde – allerdings auf niedriger Stufe, so dass fraglich ist, ob die Maßnahmen bereits ausreichend sind.

 

Weitere Ziele sind es, den Fischfang und Tourismus nachhaltig zu gestalten, um den Beifang zumindest stark zu verringern, und das illegale Fischen mit Dynamit stärker zu kontrollieren. Basis für den Schutz der Humboldt-Pinguine sind Umweltbildung und die Förderung nachhaltiger Einnahmequellen. Geleistet wird diese Arbeit vor Ort in Chile durch zwei Mitarbeiterinnen und in Peru durch Acorema.

 

Um die Ziele zu erreichen, arbeitet Sphenisco sowohl in- wie ex-situ, also vor Ort wie auch mit zoologischen Gärten. In den Zoos können viele Menschen erreicht, für den Artenschutz sensibilisiert und als Unterstützer gewonnen werden. Erkenntnisse aus dem Lebensraum helfen Zoos wiederum die Haltungsbedingungen zu verbessern. Dies hat zu einer breiten Akzeptanz von Sphenisco gerade auch in der Zoowelt geführt.

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