Borneo Orangutan Survival
Deutschland e.V.

Als Menschenaffen sind Orang Utans wohl allen Menschen bekannt. Nicht ganz so bekannt ist, dass der Waldmensch (dt. Übersetzung des Begriffs Orang Utan) stark bedroht ist. Als endemische Art kommen Orang Utans ausschließlich auf den Inseln Sumatra und Borneo vor – zwei Inseln, auf denen massiv Palmöl angebaut wird, was den Lebensraum der Tiere zerstört. Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, die sehr ertragreich und damit billig in der Produktion ist, was es für die Industrie heiß begehrt macht. 85% der weltweiten Palmölproduktion wird in Indonesien und Malaysia gewonnen, wofür eben der Regenwald gerodet wird. In nahezu jedem Haushalt finden sich Produkte mit Palmöl, das auch gerne in Inhaltsverzeichnen als Palmfett gekennzeichnet wird – bei Lebensmitteln findet es sich immerhin in den Inhaltsstoffen gekennzeichnet wieder, bei Kosmetika, Waschmittel und Cremes werden die Bezeichnungen meist verschleiert. Ob Süßigkeiten, Schokolade, Fertigprodukte in trockener oder Tiefkühlausführung, Margarine oder Fast Food – achten Sie am besten auf die deklarierten Inhaltsstoffe und meiden Sie Palmöl-Produkte. Dazu können Sie auch an der Tankstelle beitragen, denn nicht alles, wo „Bio“ draufsteht, ist auch gut für die Natur: Palmöl findet sich sowohl im Biodiesel wie auch im Treibstoff E10 – dort wandern mittlerweile knapp 45% der in der EU verbrauchten Menge an Palmöl hinein.

 

Aber auch andere Faktoren gefährden die Orang Utans. So werden Jungtiere immer noch gefangen und auf dem asiatischen Markt verkauft – das Fangen geschieht meist dadurch, dass die Mutter erschossen wird. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Menschen sind Orangs zudem anfällig für Krankheiten, die Menschen einschleppen. Gepaart mit der langsamen Reproduktionsrate führt dies dazu, dass pro Jahr die Population um etwa 2.000 Tiere abnimmt, was bei etwa 15.000 Sumatra-Orang Utans und 50.000 Borneo Orang-Utans eine drastische Reduktion ist.

 

Borneo Orangutan Survival kämpft unter diesem Namen seit 2003 gegen das Aussterben des ersten Menschenaffen. BOS unterhält zwei Auffang- und Rehabilitationszentren auf Borneo, die insgesamt etwa 800 Tiere unterbringen. Ziel ist es, alle selbständig überlebensfähigen Tiere wieder auszuwildern. Mittels einer Tochterfirma hat BOS Waldgebiete erworben, in denen die Orangs wieder freigelassen werden können.

 

 

Sumatra Orang Utan – Sumatran orangutan – Pongo abelii – Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen
Borneo Orang Utan – Bornean Orangutan – Pongo pygmaeus – Zoo Osnabrück

 

Rettet den Drill e.V.

Der Drill ist ein in der Öffentlichkeit relativ unbekannter Affe und wird von Zoobesuchern gerne mit Pavianen oder seinem nächsten Verwandten, dem Mandrill verwechselt . Er ist ein überwiegend Boden bewohnender Primat, der nur in Kamerun, Nigeria und auf der Insel Bioko vorkommt. In der Natur hat der Drill wenige Feinde – in erster Linie der Leopard, für die Jungtiere sind auch Greifvögel gefährlich. Dennoch existieren nur noch zwischen 3.000 und 5.000 Tiere dieser Art in der freien Natur. Grund dafür ist das menschliche Eingreifen in verschiedener Form. Vornehmlich ist es die direkte Jagd für die Fleischgewinnung (Bushmeat), aber auch die Zerstörung des Lebensraums für Tropenholz und Ackerland. Der IUCN Status der Drills ist stark gefährdet.

 

Um die Drills kümmert sich seit 1991 die Pandrillus Foundation, die vornehmlich beschlagnahmte und verwaiste Tiere aufnimmt, sie aufzieht und in Gruppen zusammenführt, um sie perspektivisch wieder auswildern zu können. Etwa 550 Tiere – also über 10% der existierenden Population – sind derzeit in der Obhut von Pandrillus, deren deutscher Ableger Rettet den Drill e.V. ist. Die Pandrillus Foundation wurde zum Teil von der nigerianischen Regierung finanziert – mit dem letzten Regierungswechsel ist diese Unterstützung weggefallen, parallel dazu ist der größte Sponsor verstorben. Zusammen sind dies 6.000 Euro monatlich, die Pandrillus, den Drills und 35 Mitarbeitern zum Überleben fehlen. Die Kalenderaktion trägt hoffentlich einen Teil dazu bei.

 

Drill – Drill – Mandrillus leucophaeus – Pandrillus Foundation – Bild: Kathrin Paulsen

 

Drill – Drill – Mandrillus leucophaeus – Zoo Osnabrück
Drill – Drill – Mandrillus leucophaeus – Zoo Osnabrück
Drill – Drill – Mandrillus leucophaeus – Zoo Barcelona