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Oktober-Bild: Tüpfelhyäne

Hyänen haben bei vielen keinen guten Ruf. Sie gelten als fiese und hinterlistige Jäger, denen keine positiven Eigenschaften zugeschrieben werden. Zu Unrecht, denn sie stellen eine wichtige Gesundheitspolizei dar. Die größte Hyänenart sind die Tüpfelhyänen.

 

Tüpfelhyänen leben in einer matriarchalisch dominierten Gruppe – Clan genannt – mit komplexer Sozialstruktur. Mit einer Länge von maximal 1,60 m und einer Schulterhöhe von etwa 80 Zentimetern bei um die 60 Kilogramm Gewicht sind die Tiere sehr kompakt gebaut. Da die Vorderbeine länger sind als die Hinterbeine fällt der Körper nach hinten ab. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum. Das geht so weit, dass die Weibchen über einen Kitzler verfügen, der dem männlichen Penis ähnelt, der ebenso erigierbar ist und fast dessen Länge erreicht. Dies ist einzigartig bei Säugetieren, der Grund dafür ist nicht bekannt.

 

Die besondere Stärke von Hyänen ist ihre Beißkraft. Im Vergleich zu ihrem Körpergewicht sind Hyänen die Säugetiere mit der höchsten Beißkraft, lediglich Alligatoren und Haie können noch heftiger zubeißen. Benötigt wird die Stärke, um Knochen zu knacken und sich vom Aas zu ernähren.

 

Tüpfelhyänen bewohnen eigentlich alle Gebiete Afrikas südlich der Sahara. Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere kommen sie auch in der Nähe von menschlichen Ansiedlungen vor. Die Tiere leben in territorialen Clans, die nach dem Fission and Fusion Prinzip ähnlich komplex wie die von Schimpansen funktionieren, und über 100 Tiere umfassen können. Männchen verlassen mit Eintritt der Geschlechtsreife im Alter von zwei Jahren die Geburtsgruppe. Die Hierarchie innerhalb der Gruppe hängt oft von der Anzahl der Nachkommen ab, da größere Familien größere Chancen haben sich durchzusetzen.

 

Im Vergleich zu anderen Hyänenarten sind Tüpfelhyänen hauptsächlich Jäger und keine reinen Aasesser. Bei ihrer Nahrung sind sie nicht wählerisch und vertilgen vom Insekt über Fischen alles bis hin zu Elefanten wenngleich Huftiere ihre Hauptbeute sind. Tüpfelhyänen jagen meist in kleinen Gruppen und können ausdauernd mit einer Geschwindigkeit von über 50 km/h laufen und ihr Opfer mürbe machen. Nahrungskonkurrenz besteht insbesondere zu Löwen, die stärker sind und üblicherweise die Oberhand behalten. Aus dem Grund verschlingen Hyänen oft die Beute sehr schnell. Sind die Hyänen in deutlicher Überzahl nehmen sie es allerdings mit den Löwen auf.

 

Die Tragzeit bei Hyänen beträgt knapp vier Monate, es kommen ein bis drei schwarzfarbene Jungtiere zur Welt. Obwohl die Hyänenbabys von Beginn an weit entwickelt sind, verbringen sie die ersten Wochen ihres Lebens in einem Bau, meist von Erdferkeln übernommene Höhlen. Mit etwa 4-5 Monaten übernehmen sie die Färbung der erwachsenen Tiere, aber die Stillzeit dauert über ein Jahr ehe sie selbständig werden.

 

 

ARTENPROFIL
Art: Tüpfelhyäne
Unterart:
Wissenschaftl. Name: Crocuta crocuta
Vorkommen: fast alle Länder Afrikas südlich der Sahara
IUCN Status: nicht gefährdet
Nachwuchs: 1-3 Jungtiere nach ca 4 Monaten Tragzeit
Ernährung: Fleischfresser, Aas
Feinde:

Lebenserwartung:

 

Löwen

Natur 20 Jahre, Zoo 30 Jahre

 

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