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Raubtierkalender, April: Berberlöwe Basu

Eigentlich existiert er gar nicht mehr. Wer einen Berberlöwen im Zoo sieht, sollte sich bewusst machen, dass er dort eine Tierart vor sich hat, die in der freien Wildbahn bereits komplett ausgestorben ist. In Nordafrika war die Tierart heimisch, wo sie wie andere Großraubtiere auch ausgerottet wurde. Der letzte freilebende Berberlöwe – auch Atlaslöwe oder Nubischer Löwe genannt – wurde wohl Mitte des 20. Jahrhunderts erschossen. Charakteristisch für diese Unterart des Löwen ist die besonders dichte ausgeprägte Mähne, eine Anpassung an das im Vergleich zur Subsahara kältere Klima in Nordafrika.

Warum es Berberlöwen überhaupt noch gibt, liegt an den Fürstenhäusern. 1970 überließ der marokkanische König seine Löwen dem Zoo von Rabat. Der Nachwuchs dieser Tiere wurde an Zoos weitergegeben, weswegen man die Tierart in manchen Zoos noch sehen kann. Man muss allerdings sagen, dass die Tiere mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht komplett unterartrein sind. Wie die Tiere in Europa nachgezüchtet wurden, kann man nachverfolgen, aber wie dies seinerzeit in Afrika geschehen ist, lässt sich nur vermuten. Da die Tiere aber die äußerlichen Charakteristika der Berberlöwen beibehalten haben, werden sie weiterhin zu dieser Art gezählt.

Der hier auf dem Foto zu sehende Berberlöwe heißt Basu und lebt seit seiner Geburt im Erlebnis-Zoo Hannover. Er ist 2014 dort geboren und ist damit noch im jungen Alter. Während seine Mutter direkt aus Marokko stammt, ist sein Vater im englischen Port Lympne geboren. Dessen Linie lässt sich allerdings auch bis nach Rabat zurückverfolgen, womit sicher gesagt werden kann, dass in Zoos nicht mit einer anderen Unterart gekreuzt wurde. In Hannover lebt Basu mit der direkt aus Marokko stammenden 10-Jahre alten Naima zusammen.

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Thema von Anders Norén